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Ostsee: Touristin macht heftige Ansage – und tritt eine hitzige Debatte los

Bei ihrem Besuch in Grömitz an der Ostsee staunte sie nicht schlecht. Es war viel los, aber es gab einen großen Haken…

© imago / die Videomanufaktur

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Aktuell treiben sich an der Ostsee vor allem die Herbstliebhaber rum. Das sind in der Regel Menschen, die auch ohne baden und lange Strandaufenthalte klarkommen. Spaziergänge, Radfahren, Indoor-Aktivitäten, all das lässt sich aktuell weiterhin ganz gut machen.

Und noch etwas können Urlauber sowohl im Sommer als auch im Winter immer tun: Essen gehen. Zur kalten Jahreszeit zwar in der Regel nicht unbedingt in der Außengastronomie, aber drinnen. Blöd nur, wenn die Restaurants an der Ostsee geschlossen haben, was kürzlich einer Frau passierte, mit der unsere Redaktion sprach. Sie war bei ihrem Besuch in Grömitz sichtlich „überrascht“.

Ostsee: „Fast alles zu“

Die Urlauberin war an einem langen Wochenende mit Feiertag in dem Ostsee-Ort unterwegs. Bei bestem Sonnenschein und blauem Himmel, wie sie berichtet. „Die Temperaturen waren für die Jahreszeit einfach der Wahnsinn“.

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Wahnsinn erlebte sie ihrem Empfinden nach dann aber auch bei einem Spaziergang am Hafen. Ihr Ziel war es eigentlich, in einem Restaurant Essen zu gehen. „Und dann geht man Richtung Hafen. Fast alles zu. Die Menschen gehen mit fragenden Gesichtern weiter. Ja. Montag ist bei manchen Ruhetag. Aber nehme ich denn nicht diesen tollen Tag als Gastronom in einer Urlaubsregion mit!?“ Die Frau machte sich stattdessen zum Strandtreff auf und gönnte sich ein Fischbrötchen. Sie wisse um die Personalnot in der Gastronomie und auch um die hohe Auslastung in Urlaubsorten, wo besonders im Sommer viel lost ist. Aber dass so viele Betriebe geschlossen waren, wunderte sie dann doch.

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Mit der Thematik hat die Frau auf jeden Fall einen Nerv getroffen. Es gibt viele Menschen, die sich auf einen Beitrag von ihr in einem Online-Forum hin melden und eine hitzige Debatte entsteht. Dort geben sie preis, dass sie es verstehen können, dass viele Betriebe zu haben. Der Tenor: Nach einer langen, nervenaufreibenden Saison müsse man nicht mehr jeden Tag mitnehmen, auch wenn er erfolgversprechend sein könnte. Die Erholung gewichten viele höher als die Einnahmen.

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Fakt ist, dass viele Gastronomen die Jahreszeit jetzt als Auszeit nutzen, weil sie den gesamten Sommer durcharbeiten mussten, ausreichend Einnahmen generierten und/oder das Saison-Personal schon abgezogen ist. Manche schließen deswegen auch gleich für mehrere Wochen. Oder für immer. Auch das ist ein Phänomen, das nach dem Sommer eintritt. Wer seinen Betrieb aufgibt, aus welchen Gründen auch immer, tut das erst nach der Hauptsaison. Besonders auf Sylt schlossen zuletzt diverse Restaurants und Bars ihre Türen dauerhaft.

Ostsee: Traumhafter Sonnenuntergang an der Seebrücke in Grömitz. Foto: imago / die Videomanufaktur

Überraschend viele Ostsee-Besucher

Wenn es einen besonders warmen Herbst gibt, so wie es dieses Jahr der Fall war, ist es für manche Gastronomen schwierig, sich auf die überraschend vielen Besucher einzustellen und mal eben die Verträge von Saison-Arbeitskräften zu verlängern. Denn auch die sind natürlich nicht immer verfügbar und haben anderweitige Pläne für die kalte Jahreszeit. Und manch einer hat nach der Sommersaison auch einfach keine Lust mehr und möchte in den wohlverdienten Urlaub fahren. Schließlich arbeiten nicht wenige von ihnen monatelang durch. Und das genau zu der Zeit, in der andere glückselig ihre Auszeit genießen.


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Für Besucher, die an wunderschönen Herbsttagen vor verschlossenen Türen stehen, ist das Ganze natürlich ärgerlich. Die Urlauberin berichtet, es sei am Reformationstag so voll in Grömitz an der Ostsee gewesen, dass sie manchen Besuchern schon fast auf die Füße getreten sei. „Und ja, auch das Personal soll seinen Feiertag genießen. Oder frei haben. Aber es ist trotzdem ein „Saisongeschäft“. Und dann nehme ich nicht den Feiertag mit. Aber ok. Muss um Gottes Willen jeder selbst wissen.“

Zudem berichten auch Menschen anderen Urlaubsorten, dass sie dort keine Probleme mit geschlossener Gastronomie hatten, beispielsweise in Büsum. Auch dort sei es voll gewesen, aber genügend Betriebe hatten geöffnet, um die Massen zu bewältigen. Und zu besänftigen.

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