Die beliebte Urlaubsinsel Usedom an der Ostsee-Küste sieht sich in den vergangenen Wochen massiver Kritik, verzerrter Berichterstattung und pauschaler Vorurteile ausgesetzt. Der offiziellen Facebook-Seite „Insel Usedom“ reichte es und sie schlugen mit einem Beitrag unter dem Titel „Wir sind es leid!“ zurück (MOIN berichtete).
Nach diesem flammenden Appell folgte jetzt ein weiterer, da die negative Berichterstattung kein Ende zu nehmen scheint.
Ostsee: Ist Urlaub auf Usedom furchtbar?
Ein Bohrhammer, der den Urlaub weckt, eine Tiefgarage ohne per Mail gesendeten Code, eine Kurkarte, die man sich offenbar „erkämpfen“ musste – was der „Nordkurier“ in seinem Artikel vom 1. Juni über Usedom auftischt, klingt wie der Stoff aus einem Touristen-Horrorfilm. Der Facebook-Seite „Insel Usedom“ platzt jetzt der Kragen: „Kurzum… der Urlaub auf Usedom scheint furchtbar zu sein. Deshalb zieht es jedes Jahr Millionen auf die Insel.“
Mit bissigem Humor nimmt die Seite die Vorwürfe auseinander – von angeblich geschlossenen Restaurants bis hin zu fehlenden Imbissen. Was bleibt, ist der Eindruck: Mancher Gast war entweder auf der falschen Insel – oder hat eine sehr kreative Wahrnehmung. Klar, der Bohrhammer sei nervig – keine Frage. Und wenn der Vermieter keine Lösung findet, sei Kritik absolut berechtigt. Aber weil eine Ferienwohnung Probleme macht, gleich der ganzen Insel den Urlaubsrang absprechen? Da wird das Maß der Dinge ein bisschen arg verbogen laut der Facebook-Seite.
+++ Ostsee: Nach massiver Hetze gegen die Insel platzt jetzt der Kragen – „Wir sind es leid!“ +++
Ostsee: Kulinarisch geht viel auf Usedom
Und dann das Gejammer über fehlende Imbisse. Wer wirklich glaubt, auf Usedom gäbe es keine Currywurst auf die Hand, war wahrscheinlich im Januar unterwegs und habe dabei glatt übersehen, dass sich bei 5 Grad nun mal kein Imbissbuden-Betreiber zwölf Stunden den Hintern abfriert. Auch die Sache mit den angeblich geschlossenen Restaurants hält die Seite für ein Gerücht. Usedom sei keine kulinarische Wüste, sondern lebt auch im Nebelmonat von Fischbrötchen, Gulaschkanone und Wildragout.
Mehr News:
Am Ende bleibt nur eine Frage: Fährt man nach Usedom, um einen Rabatt auf eine Eintrittskarte zu kriegen – oder weil man die Ostsee spüren, Seeadler sehen, Bernstein suchen und Wind in den Haaren haben will? Die Antwort liefert die Seite selbst – mit einem Seitenhieb: „Oder fährt man dorthin, weil man anderswo keine Bekleidung kaufen, keine Restaurants besuchen, keine Rabatte bekommen, keinen Imbiss finden oder die Parkhäuser alle zu niedrig sind?“