Die sterbenskranke Anne (Name geändert) wünscht sich nichts sehnlicher, als noch einmal nach Kellenhusen an die Ostsee zu fahren. Das Team vom Wünschewagen möchte ihr diesen Traum gerne erfüllen – doch beinahe droht der letzte Ausflug ans Meer zu scheitern…
Mit letzter Kraft an die Ostsee
Bereits vor einigen Wochen hätte die Wünschewagen-Fahrt stattfinden sollen. Doch Annes schwere Krebserkrankung machte dem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung. Die 70-Jährige war zu schwach, um an die Ostsee zu reisen. Doch der Wunsch, noch einmal in ihr geliebtes Kellenhusen zu fahren, ist so groß, dass Anne jetzt ihre letzte Kraft zusammennimmt.
Wie wichtig ihr dieser Ausflug ist, wird bereits auf der Hinfahrt deutlich. Als der Wünschewagen die Elbe überquert, kann Anne ihre Tränen nicht mehr zurückhalten. In Kellenhusen angekommen, wartet schon der nächste emotionale Höhepunkt auf sie: Hier wird sie herzlich von ihrer Enkelin Michelle, Freundin Manuela (Name geändert) und ihrem Hund Bandit empfangen.
Ostsee: Ein letzter Besuch im geliebten Restaurant
Nach einem freudigen Wiedersehen geht es für alle in das Restaurant „Fischkiste“. Der Besuch des Lokals stand ganz oben auf Annes Wunschliste. Vor drei Jahren war sie dort schon einmal mit ihrer engen Freundin Manuela, deren Onkel Besitzer des Restaurants ist. In fröhlicher Runde genießen alle die Zeit vor Ort. Zum Abschluss bekommt jeder noch einen Piratenstempel auf den Arm – eine Tradition des Hauses. Doch bevor es zurück nach Hause geht, steht noch ein weiterer Stopp an.
Im Rollstuhl sitzend wird Anne auf einem Steg in die Ostsee geschoben, wo sie ihre Füße ins kühle Nass halten und noch einmal das Meer spüren kann. Anne blickt in die Ferne und atmet so tief ein, wie es ihr noch möglich ist.
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Bevor es schließlich endgültig an der Zeit ist, der Ostsee Lebewohl zu sagen, geht es noch einmal zurück in die „Fischkiste“. Während Anne sich dort verabschiedet, kauft das Wünschewagen-Team einen maritimen Bilderrahmen und füllt ihn mit einem Foto, das die Mitarbeiter von Anne am Meer aufgenommen haben. Eine schöne Erinnerung an einen emotionalen Tag, der allen sicher noch lange im Gedächtnis bleiben wird.
Seit 2014 bringen engagierte Samariterinnen und Samariter des ASB-Wünschewagen schwerkranke Menschen noch einmal an ihren Lieblingsort. Das Projekt ist Spendenfinanziert.