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Ostsee und Nordsee: Hier geht es um Millionen! Küstenregionen sollen bald im neuen Glanz erstrahlen

An der Ostsee und Nordsee soll bald ein anderer Wind wehen. Stimmen werden laut, die mehr Geld für die Küstenregionen fordern.

© IMAGO / Eibner

Die Ostsee: 5 Fakten über das Baltische Meer

Die Ostsee hat eine Fläche von 412.000 Quadratkilometer. Die tiefste Stelle in der Ostsee beträgt 459 Meter. Im Durschnitt ist das Meer etwa 52 Meter tief. Im Englischen und in vielen anderen Sprachen bezeichnet man die Ostsee als Baltische See oder als Baltisches Meer.

Die Regionen an der Ostsee und Nordsee ziehen unzählige Touristen an. Ihnen scheint es an den Stränden sehr gut zu gefallen.

Trotzdem werden Forderungen nach mehr Geld für die Gebiete an der Ostsee und Nordsee laut!

Ostsee und Nordsee bald im neuen Glanz?

Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen hat ein finanzielles Bekenntnis der Bundesregierung zu den deutschen Seehäfen gefordert. „Seit fast 20 Jahren speist der Bund alle deutschen Seehäfen mit zusammen jährlich 38 Millionen Euro ab – nur zwei Millionen entfallen auf Schleswig-Holstein“, sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur vor der Nationalen Maritimen Konferenz (13./14. September in Bremen). Notwendig sei mindestens das Zehnfache. Sonst seien die Aufgaben weder von Schleswig-Holstein noch den anderen Küstenländern zu stemmen.

Auch aus Sicht des Zentralverbands der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) muss der Bund deutlich mehr Geld in die Seehäfen investieren. „Wir erhoffen uns eine klare verbindliche Aussage der Bundesregierung“, sagte ZDS-Hauptgeschäftsführer Daniel Hosseus am Freitag. „Es muss Geld in den Topf.“ Momentan unterstütze der Bund die Länder mit 38 Millionen Euro jährlich, nötig sei mindestens das Zehnfache – also rund 380 bis 400 Millionen Euro.

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Madsen verwies darauf, dass Seehäfen nicht nur Schnittstellen der Energiewende, sondern Stützpfeiler von Wirtschaft und militärischer Sicherheit seien. „Wir brauchen und planen neue Hafenbecken, Anleger für Flüssiggas, Liegeplätze für den Umschlag riesiger Offshore-Windanlagen, Basishäfen für Offshore-Crews oder Wasserstoffpipelines und Elektrolyseure – das erfordert einen großen Schulterschluss.“

Allein um den Nordsee-Hafen Büsum einigermaßen zukunftsfest aufzustellen, seien Investitionen von rund 40 Millionen Euro erforderlich, sagte Madsen. „Für unsere Häfen auf den Halligen rechnen wir mit einem Investitionsbedarf von 20 Millionen Euro, während der für Pellworm angedachte Tiefwasseranleger noch einmal 40 Millionen Euro verschlingen dürfte.“

Ostsee und Nordsee-Projekt mit Hindernissen

Als „Ärgernis“ bezeichnete Madsen, dass der Bund sich bei Projekten im Norden teilweise kleinlich aus der Verantwortung ziehe. So finanziere etwa das für die Nordsee zuständige Bundesverkehrsministerium die Baggerarbeiten in der Zufahrt zum Husumer Hafen nur zur Hälfte, um das Fahrwasser auf Tiefe zu halten. „Den Rest für die Vertiefung bis ins Hafenbecken hinein dürfen wir als Land zuschießen.“


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Ähnlich sei die Situation im stark sanierungsbedürftigen Bundeshafen Hörnum auf Sylt, den der Bund abgeben will und für den mindestens 50 bis 60 Millionen Euro Sanierungskosten erwartet würden, sagte Madsen. Der Bund wolle aber nur maximal die Hälfte davon tragen.

Dennoch sei er nach Gesprächen mit dem Maritimen Koordinator der Bundesregierung, Dieter Janecek (Grüne), vorsichtig optimistisch, dass sich die Bundesregierung auf die Länder zubewegen werde, sagte Madsen. Janecek habe den bisherigen Beitrag des Bundes als „nicht mehr passgenau“ bezeichnet. Positiv stimme ihn auch die jüngste Bundestagsdebatte zu dem Thema. Sowohl die CDU als auch die Regierungsfraktionen hätten „hilfreichen Druck auf verbindliche Regelungen zum Ausgleich von Hafenlasten“ aufgebaut. (mit dpa)