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Ostsee: Boot in Küsten-Hafen sorgt für Trubel – „Passt nicht da hin“

Am Montagabend (25. September) trafen sich Politik und Bürger an der Ostsee. Der Stadtentwicklungsausschuss entfacht eine heiße Diskussion…

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Die Ostsee: 5 Fakten über das Baltische Meer

Die Ostsee hat eine Fläche von 412.000 Quadratkilometer. Die tiefste Stelle in der Ostsee beträgt 459 Meter. Im Durschnitt ist das Meer etwa 52 Meter tief. Im Englischen und in vielen anderen Sprachen bezeichnet man die Ostsee als Baltische See oder als Baltisches Meer.

Montagabend (25. September) fand an der Ostsee der Stadtentwicklungsausschuss statt. Zahlreiche Politiker und Bürger nahmen an dem Ausschuss teil, um Neuerungen zu erfahren. Eine hitzige Debatte am Ende der Sitzung blieb jedoch nicht aus.

Vor allem der Tourismusleiter aus Heiligenhafen an der Ostsee, Eike Doyen, brachte eine brisante Idee auf dem Tisch.

Ostsee: Projektidee entfacht Diskussion

Doyen ist seit 2021 Tourismusleiter und stellte am Abend den „Kulturkutter im Kommunalhafen“ vor. Das Thema ist nicht neu, weit über die Stadtgrenze aus bekannt – und ebenso umstritten. Laut der „Kreiszeitung“ hatten Einwohner und Ausschussmitglieder erstmals die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Das Fazit: Die Meinungen gingen heftig auseinander. Einige Teilnehmer waren begeistert, andere wiederum brüskiert.

Doyen zeichnete die Entwicklung Heiligenhafens der vergangenen zehn Jahre auf und kam zu dem Ergebnis, dass mit einer Förderquote von 50 Prozent – rund 34 Millionen Euro investiert worden seien. Doch nicht genug: Die Übernachtungszahlen hätten seit 2015 eine Steigerung um 93 Prozent erfahren. Allerdings gibt es auch eine Schattenseite der Medaille.

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Im touristischen Ensemble sei seit einigen Jahren der Fischereihafen eine große Sorge. Die Fischanlandung seien nämlich deutlich zurückgegangen. Jetzt kommt seine Idee ins Spiel, um die Sorgen ein für alle Mal verwinden zu lassen. Ein schwimmenden Event-Pontons, der zur Belebung beitragen soll, sei nach und nach entwickelt worden und hätte auch im Kieler Wirtschaftsministerium überzeugt. Der Ponton soll also die Rettung sein!

„Endlich mal ein kreatives und ungewöhnliches Projekt, so wurde es uns gesagt. Die Förderquote würde maximal 60 Prozent betragen“, sagte der Tourismusleiter über den „Kulturkutter“, gegenüber der kreiszeitung.de. Der Kutter ist 43 Meter lang, zehn Meter breit und zwölf Meter hoch wäre und zwischen der Fischhalle und den LEV-Silos platziert werden könnte. Auf drei Etagen verteilen sich Veranstaltungsräume, eine Bühne, „Coworking-Space“, Gastronomie sowie eine Dachterrasse. 

Nordsee: Hitzige Debatte um den „Kulturkutter“

Im Anschluss des Ausschusses fand eine Feedback- und Fragerunde für Bürger statt. „Ich bin begeistert und hoffe auf eine Umsetzung“, sagte ein Bürger in der Runde. Doch es gibt auch kritische Stimmen in der Runde. Eckart Will, Projektmanager bei eno-energy ergänzt: „Was ist mit dem Aktiv-Hus und dem Binnensee-Pavillon? Es gibt bereits Begegnungsstätten, zudem ist im Rahmen der Städtebauförderung ein Kulturhaus in der Innenstadt vorgesehen.“ Doch Doyen erklärt, dass es beim „Kulturkutter“ um die Idee gehen würde, den Hafenbereich zu attraktiveren.


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Nordsee: Politik hält sich noch bedeckt

Während sich die „Bürger für Heiligenhafen“ (BfH), die CDU und die SPD mit konkreten Statements zum „Kulturkutter“ am Montagabend noch zurückhielten, gab es jedoch heftige Kritik von den Grünen und der neuen TÖP-Wählergruppe  („Transparent, Öffentlich, Politisch“). „Die Folgekosten wären kaum absehbar“, gab Beate Bock (Grüne) zu bedenken.

Anton Doll (TÖP) moniert: „Ich als Stadtvertreter erfahre von dem Vorhaben aus der Zeitung. Sieht so eine gesunde Bürgerbeteiligung aus?“ Auch auf Facebook bleiben die Meinungen nicht stumm und gehen auseinander. So schreibt ein Herr: „Das Schiff passt nicht dahin!“ Ein weiterer Mann schreibt: „Die Idee ist gut, aber bei der Gestaltung sollte man Fingerspitzengefühl beweisen. Drei Stockwerke und das abgebildete Design gehen gar nicht.“

Wie geht es nun weiter? Erst Ende des Jahres soll es eine konkrete Information aus Kiel geben, ob ein rund sechs Millionen Euro teurer touristisch geprägter Schwimmponton förderfähig ist.