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Ostsee und Nordsee: Alarmierende Zahlen! So gefährlich ist es hier für Einheimische und Urlauber

An der Ostsee und Nordsee scheint der idyllische Schein teilweise zu trügen. Die Polizei veröffentlicht alarmierende Ergebnisse.

© IMAGO / Susanne Hübner

Die Ostsee: 5 Fakten über das Baltische Meer

Die Ostsee hat eine Fläche von 412.000 Quadratkilometer. Die tiefste Stelle in der Ostsee beträgt 459 Meter. Im Durschnitt ist das Meer etwa 52 Meter tief. Im Englischen und in vielen anderen Sprachen bezeichnet man die Ostsee als Baltische See oder als Baltisches Meer.

Die Ostsee und Nordsee – für die meisten Menschen sind die Regionen am Meer ein echtes Urlaubsparadies.

Will man einer Studie der Polizei Glauben schenken, herrschen in den Gebieten an der Ostsee und der Nordsee allerdings nicht immer sorgenfreie und unbeschwerte Zustände. In einigen Ecken kann es sogar ganz schön gefährlich werden. Zumindest das subjektive Sicherheitsempfinden leidet.

Ostsee- und Nordsee-Regionen bleiben nicht von Straftaten verschont

Knapp zwei Drittel der Schleswig-Holsteinerinnen fühlen sich nachts allein in Bus oder Bahn nicht sicher. Bei Männern trifft das nur auf gut ein Drittel zu, wie aus der am Donnerstag in Kiel vorgestellten Dunkelfeldstudie zu Kriminalität hervorgeht. Frauen berichteten ungefähr doppelt so häufig davon, dass sie häufig oder sehr oft bestimmte Straßen, Plätze oder Parks meiden und dass sie Fremden, denen sie nachts begegnen, nach Möglichkeit ausweichen.

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„Gerade vor diesem Hintergrund halte ich unsere Ansätze, Waffenverbotszonen und Videoüberwachung in Zügen und an Bahnhöfen einzuführen und eine kostenfreie Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs auch für zivile Polizeikräfte zu gewährleisten, für wichtig und richtig, um das Sicherheitsgefühl vor allem der Bürgerinnen zu steigern“, sagte Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU).

Für die Studie wurden nach dem Zufallsprinzip 23 500 Menschen in Schleswig-Holstein über 16 Jahren befragt. 9239 von ihnen oder knapp 40 Prozent beantworteten die Fragen zwischen Anfang November 2020 und Ende Januar 2021. In drei weiteren Bundesländern gab es ebenfalls Studien.

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Mit knapp 40 Prozent ist mehr als jede dritte befragte Person im Jahr 2020 mindestens einmal Opfer einer Straftat geworden. Etwa ein Drittel wurde Opfer eigentumsbezogener Kriminalität wie Diebstähle, Betrug oder Sachbeschädigung. Etwa ein Achtel wurde Opfer von Straftaten wie Raub, Körperverletzungen, Sexualdelikten sowie Droh- und Ehrdelikten. Während die Norddeutschen in etwas höherem Maß Opfer personenbezogener Kriminalität wurden, fielen die Werte bei Eigentumsdelikten etwas geringer aus als in den anderen betrachteten Bundesländern.

Ostsee und Nordsee: Studie zeigt Polizei Nachholbedarf auf

„Die Antworten der Bürgerinnen und Bürger lassen den Rückschluss zu, dass mit zunehmendem Alter die Wahrscheinlichkeit einer Opferwerdung sinkt“, sagte Sütterlin-Waack. Frauen sind demnach bei Sexualstraftaten deutlich überrepräsentiert, während Männer häufiger Gewaltandrohungen und Körperverletzungsdelikten ausgesetzt sind. Besonders stark von Beleidigungen im Netz, Gewaltandrohungen on- oder offline, Exhibitionismus und sexueller Belästigung sind junge Menschen betroffen.


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Während von den 18- bis 24-Jährigen nur 15,1 Prozent der Straftaten der Polizei gemeldet werden, kommt dies laut Studie bei Menschen im Alter von 75 bis 84 Jahren anteilig dreimal so häufig vor (45,6 Prozent). Das bedeutet, dass diejenigen, die am stärksten von Kriminalität betroffen sind, am seltensten Anzeige erstatten. „Mich freut es wirklich sehr, dass sich 93,1 Prozent der befragten Personen in ihrer alltäglichen privaten und öffentlichen Umgebung sicher in Bezug auf die Kriminalität in Schleswig-Holstein fühlen“, sagte Sütterlin-Waack.

Wilksen verwies darauf, dass mehr als vier von fünf Befragten (81,5 Prozent) davon ausgehen, dass sich die Polizei nicht von möglichen Vorurteilen gegenüber der Herkunft oder dem sozialen Status leiten lässt. „Dabei schneiden wir in Schleswig-Holstein signifikant besser ab als im Bundesgebiet mit 79,8 Prozent.“ Nachholbedarf haben die hiesigen Polizeikräfte aber bei der Informationsarbeit. Nur knapp drei Viertel bewerteten die Prävention und Information der Polizei als gut (74,1 Prozent), über die Länder hinweg sind es mehr (77 Prozent). Anfang 2024 ist die nächste Umfrage geplant. (mit dpa)