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„Richtig saftige Strafen bitte“! Knallhart-Ansage an Ostsee- und Nordsee-Urlauber – die Grünen freut’s

An den Stränden der Ostsee und Nordsee herrscht heiße Luft – und das liegt nicht an der Sonne! Ein umstrittenes Verbot wird gefordert…

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Die Ostsee: 5 Fakten über das Baltische Meer

Die Ostsee hat eine Fläche von 412.000 Quadratkilometer. Die tiefste Stelle in der Ostsee beträgt 459 Meter. Im Durschnitt ist das Meer etwa 52 Meter tief. Im Englischen und in vielen anderen Sprachen bezeichnet man die Ostsee als Baltische See oder als Baltisches Meer.

Die Strände der Nordsee und Ostsee zählen zu den beliebtesten Urlaubszielen in Deutschland. Ob Familien mit Kindern, Paare oder Senioren mit Hund – hier wollen alle entspannen, durchatmen und die Meeresbrise genießen.

Eines ist klar: Am Strand ist man selten allein. Und wer auf engem Raum mit anderen Menschen die Sonne teilt, muss Rücksicht nehmen. Während die einen mit der Zigarette in der Hand in ihrem Strandkorb sitzen, rollen daneben Kinder im Sand – oft direkt neben glimmenden Stummeln. Jetzt wird diskutiert: Soll das Rauchen am Strand verboten werden? auch der Geruch von Tabak in der Luft. Und das sorgt zunehmend für Diskussionen.

Ostsee und Nordsee mit geteilten Meinungen

In vielen Orten entlang der Küsten herrscht noch Gelassenheit. So erklärt Peter Adam Kokocinski, Bürgermeister von Schönberg gegenüber dem „NDR„, dass es kein Problem mit rücksichtslosen Rauchern gebe. „Wir erleben ein gutes und respektvolles Miteinander.“ Auch auf Amrum oder Fehmarn sieht man keinen Handlungsbedarf. Ganz anders klingt es bei Kritikern auf Facebook: „Richtig saftige Strafen bitte – nicht nur am Strand, auch für Leute, die Kippen aus dem Auto werfen!“ fordert ein Mann. Andere mahnen zur Vernunft: „Verbote bringen nichts. Man muss Bewusstsein schaffen.“

Statt Verboten setzen viele Gemeinden auf Aufklärung. In Büsum etwa gibt es laut „NDR“ jährlich rund 2.000 kostenlose Taschenaschenbecher für rauchende Gäste. Tourismuschef Robert Kowitz hält ein Rauchverbot für „völlig praxisfremd“. „Ich hatte immer einen kleinen Aschenbecher mit Deckel dabei. Es ist eigentlich einfach, wenn der Wille da ist“, schriebt ein mann in den Kommentaren und möchte somit ebenfalls auf die Eigenverantwortung aufmerksam machen.

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Ostsee und Nordsee: kleine Stummel mit großen Folgen

Doch auch die Kritik an den Umweltfolgen wird lauter. Toxikologe Prof. Dr. Edmund Maser warnt: „Man könnte eine Zigarettenkippe auch als Sondermüll bezeichnen.“ Die Schadstoffe in den Filtern gelangen in den Sand, ins Wasser – und letztlich in die Nahrungskette. Besonders dramatisch sei das für Kinder, die die Stummel im Sand finden, oder Tiere, die sie fressen. Laut NABU machen Zigarettenstummel bis zu 50 Prozent des Strandmülls aus.


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Die Fronten sind klar: Die einen wollen freie Luft und klare Regeln. Die anderen warnen vor zu viel Kontrolle. „Muss denn immer alles reglementiert werden? Das ist ja schrecklich!“ heißt es auf Facebook. Ein Mittelweg könnte Raucherzonen am Strand sein – Gemeinden wie Warnemünde haben diese bereits eingeführt.