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Ostsee-Insel will gegen Touristen vorgehen – kommt jetzt der Betten-Stopp?

Urlaub an Nord- und Ostsee erlebte auch in diesem Jahr wieder einen echten Boom.Rund fünf Millionen Übernachtungen wurden allein auf den Ostsee-Inseln Rügen und Hiddensee gezählt. Betreiber von Hotels und Gaststätten freut’s, doch viele Einheimische sehen das anders… Ostsee-Insel will gegen Touristen vorgehenDie Bürgervereinigung Zukunft Sellin fordert nun sogar einen Betten-Stopp in der Gemeinde Sellin auf Rügen. „Im […]

OStsee
© IMAGO / Sabine Gudath

Rügen

Fünf Fakten über die größte deutsche Insel

Urlaub an Nord- und Ostsee erlebte auch in diesem Jahr wieder einen echten Boom.

Rund fünf Millionen Übernachtungen wurden allein auf den Ostsee-Inseln Rügen und Hiddensee gezählt. Betreiber von Hotels und Gaststätten freut’s, doch viele Einheimische sehen das anders…

Ostsee-Insel will gegen Touristen vorgehen

Die Bürgervereinigung Zukunft Sellin fordert nun sogar einen Betten-Stopp in der Gemeinde Sellin auf Rügen. „Im Ort gibt es mittlerweile Rund 8.600 offiziell bekannte Betten bei 2.600 Einwohnern. Wir denken, das Ende ist erreicht. Es sind ausreichend touristische Gästebetten vorhanden“, verkündet die Bürgervereinigung.

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Weitere größere Projekte seien bereits im Bau oder geplant, sodass zusätzlich hunderte Betten im Ort hinzukommen könnten. Ein Dorn im Auge vieler Bürger. „Wir brauchen keine weiteren Urlauberbetten. Hier wird Wohnraum gebraucht! Wir fragen schon lange, wer soll die vielen Touristen noch betreuen? Es gibt kaum Arbeitskräfte, die hierfür benötigt werden“, heißt es unter anderem in den sozialen Medien.


Das ist die Ostsee:

  • auch Baltisches Meer genannt
  • die Fläche beträgt 412.500 Quadratkilometer
  • sie ist bis zu 459 Meter tief

Ostsee: Bauprojekte belasten die Infrastruktur

Die Mega-Bauprojekte seien eine Belastung für die Infrastruktur im Ort , die jetzt schon mehr als an ihre Grenzen stößt, da ist man sich sicher. Und immer noch werden wieder größere Tourismusobjekte genehmigt.

„Den weiteren Verlust von Wohnraum, sowie die zunehmende Zerstörung unserer Natur – und Kulturlandschaften muss gestoppt werden“, fordert die Bürgervereinigung. Ein radikaler Ansatz, der auf fruchtbaren Boden fällt – zumindest bei Menschen, die offenbar nicht direkt auf Einnahmen durch Tourismus angewiesen sind.


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Eine Umfrage der „Ostsee Zeitung“ kommt zu einem überwältigenden Ergebnis: Auf die eindeutiger Frage „Braucht Rügen einen touristischen Bettenstopp?“antworteten satte 93,8 Prozent von insgesamt 324 Teilnehmenden sind dafür, gerade einmal 19 Teilnehmer wählten „nein“, das entspricht 5,9 Prozent. Eine Stimme wurde für „weiß nicht“ abgegeben.

Knut Schäfer, Vorstandsvorsitzender des Tourismusverbandes Rügen begrüßt die Idee des Betten-Stopps. „Ich würde ein grundsätzliches Verbot von Großprojekten wie in Tirol besser finden“, sagt Schäfer.


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Zusätzlich gibt Schäfer gegenüber der „Ostsee Zeitung“ an, er sei dafür, dass für jedes neu hinzukommende touristische Bett auf der Insel eine Einmalzahlung fällig werde.

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