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Ostsee: Diese kleinen Tierchen bedrohen eine ganze Region – „Über 100 gefangen“

Ostsee: Diese kleinen Tierchen bedrohen eine ganze Region – „Über 100 gefangen“

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Ostsee: Schleifischer Jörg Nadler steht in seinem Fischerboot. Foto: picture alliance/dpa | Markus Scholz

An der Ostsee haben bestimmte Tiere große Probleme. Für sie geht es ums Überleben.

Invasive Flusskrebsarten breiten sich an der Ostsee und auch im Binnenland immer weiter aus – mit Folgen für die einheimischen Verwandten.

Ostsee: Eine sehr ernsthafte Bedrohung für sie

Der Signalkrebs und auch der Kamberkrebs stellen eine sehr ernsthafte Bedrohung für den einheimischen Edelkrebs dar, wie das Umweltministerium in Kiel mitteilte.

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„Die invasiven Krebsarten sind so stark verbreitet, dass die letzten bekannten Edelkrebsvorkommen dort, wo eine Chance besteht, geschützt werden müssen oder auch gezielt Maßnahmen zur Ansiedlung stattfinden.“

Ostsee: Ein Signalkrebs liegt in einer Fischkiste.
Ostsee: Ein Signalkrebs liegt in einer Fischkiste.
Foto: picture alliance/dpa | Markus Scholz

Auch in der Schlei kommen die ursprünglich aus Nordamerika stammenden Signalkrebse mittlerweile vor. Schleifischer Jörg Nadler hat die Krebse seit Anfang August vermehrt in seinen Fischreusen und schlägt Alarm.

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Das ist die Ostsee:

  • auch Baltisches Meer genannt
  • die Ostsee ist das größte Brackwassermeer der Erde
  • die Fläche beträgt 412.500 Quadratkilometer
  • sie ist bis zu 459 Meter tief

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Erst seit einigen Jahren ist bekannt, dass in der Schlei überhaupt Europäische Edelkrebse leben. Nadler war derjenige, der auf die streng geschützte Art aufmerksam machte – nachdem er immer wieder Exemplare in seinen Reusen gefunden hatte.

Ostsee: Schleifischer hat große Sorge

„Dieses Jahr habe ich weit über 100 gefangen“, sagt Nadler. Er hat eine Genehmigung, die Europäischen Edelkrebse zu Forschungszwecken zu fangen.

Nach der Dokumentation etwa von Geschlecht und Größe werden die Tiere wieder zurück in die Schlei gesetzt.

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In den letzten Wochen war kein europäischer Krebs mehr unter seinen Fängen. Er habe daher die Sorge, dass der aggressive Signalkrebs seine einheimischen Verwandten auch aus der Schlei verdrängt. (dpa/mae)