Veröffentlicht inNorddeutschland

Höchster Wasserstand seit 25 Jahren! Es schwemmt ganze Ostsee-Strände

Der Wasserstand der Ostsee ist so hoch wie lange nicht mehr zu dieser Zeit des Jahres. Und das hat Folgen. Manch Strand verschwindet einfach.

© IMAGO/imagebroker

Die Ostsee: 5 Fakten über das Baltische Meer

Die Ostsee hat eine Fläche von 412.000 Quadratkilometer. Die tiefste Stelle in der Ostsee beträgt 459 Meter. Im Durschnitt ist das Meer etwa 52 Meter tief. Im Englischen und in vielen anderen Sprachen bezeichnet man die Ostsee als Baltische See oder als Baltisches Meer.

Anfang Juli verzeichnete die Ostsee ungewöhnlich hohe Wasserpegel, die für diese Jahreszeit außergewöhnlich waren. Besonders auf den Inseln Usedom und Rügen ließ das Wasser durch den gestiegenen Füllungsgrad die Strände nahezu verschwinden.

Laut dem Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) führte diese Entwicklung dazu, dass bereits geringere Winde den Wasserstand an der Küste ansteigen ließen. Verantwortlich für diese hohen Pegel waren anhaltende Westwinde und mehrere Tiefdruckgebiete, die sich über Mai und Juni erstreckten. Diese Wetterlagen verursachten eine starke „Vorfüllung“ des gesamten Ostseebeckens.

Höchste Wasserstände der Ostsee im Juli

Das BSH erklärte die Ursache bildhaft: „Die Ostsee lässt sich mit einer Badewanne vergleichen.“ Der Zu- und Abfluss der Ostsee erfolgt fast ausschließlich über den Öresund und die Beltsee. Derzeit wirkt diese Verbindung wie blockiert, da westliche Winde Wasser hineinpressen und das Kattegat am Abfluss hindern.

Der Wasserstand der Ostsee wird an der Pegelstation Landsort in Schweden gemessen. Diese Station liefert aufgrund ihrer zentralen und ungestörten Lage besonders verlässliche Werte. Laut dem Sveriges Meteorologiska och Hydrologiska Institut (SMHI) erreichte die Ostsee im Juni 2025 hier den höchsten durchschnittlichen Wasserstand seit Beginn des 21. Jahrhunderts.

+++ Beliebter Ostsee-Badeort zieht Preise an! Nur noch für die Reichen +++

Weitere Auswirkungen auf Strände und Buchten

Die Auswirkungen der hohen Füllungsgrade spüren laut „OZ“ vor allem flache Strände und Küstenregionen. In Buchten steigen die Wasserpegel deutlicher an als an geraden Küstenabschnitten. Der Grund dafür liegt in den geologischen Gegebenheiten dieser Gebiete.

Flachere Strände werden durch das anströmende Wasser viel schmaler, während steilere Küsten weniger betroffen sind. Normalerweise treten hohe Wasserstände in der Ostsee eher im Herbst und Winter auf. Frühling und Frühsommer gelten stattdessen als Zeiten von Niedrigwasser. Deshalb ist die aktuelle Entwicklung besonders bemerkenswert.



Inzwischen scheint sich die Lage wieder normalisiert zu haben. Am Montag, dem 21. Juli, lag der Pegel der Ostsee zwischen 15 und 35 Zentimeter über Normalhöhennull, wie die „OZ“ berichtet. Damit entspricht der Wasserstand aktuell einem mittleren Niveau, der von geringeren Winden nicht mehr außergewöhnlich beeinflusst wird.

Dieser Artikel wurde teils mit maschineller Unterstützung erstellt und vor der Veröffentlichung von der Redaktion sorgfältig geprüft.