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Ostsee: Riesige Gefahr auf den Straßen – „Rücksichtslos“

Die Ostsee wird zum Brennpunkt für Verkehrssünder. Jetzt will die Polizei mit harten Maßnahmen durchgreifen.

© IMAGO/Dreamstime

Rügen: Wo Natur und Kultur sich vereinen

Deutschlands größte Insel ist berühmt für ihre beeindruckenden Kreidefelsen und Natur.

Auf den ersten Blick ist alles friedlich an der Ostsee, wie immer gibt es Sonne, Meer und eine menge Urlauber. Doch wer genauer hinsieht, erkennt eine wachsende Gefahr, die immer häufiger tödlich endet.

Alkohol, Drogen und Medikamente haben im Straßenverkehr nichts verloren, und doch gehören sie im Jahr 2024 auf Rügen und in ganz Mecklenburg-Vorpommern wieder zu den häufigsten Ursachen für schwere Unfälle mit Verletzten.

Gefahr an der Ostsee: Rausch am Steuer nimmt überhand!

Ein Blick in die aktuelle Verkehrsunfallstatistik zeigt, Alkohol steht weiterhin auf Platz vier der Top-Unfallursachen. Gegenüber dem Vorjahr ist das nur eine minimale Verbesserung. Alarmierend bleibt der Einfluss von Rauschmitteln dennoch. Ein Teil des Problems ist nämlich auch, dass der Konsum selten als Unfallgrund erkannt wird. Somit wird dieser auch seltener offiziell als Ursache registriert, Experten gehen jedoch von einer deutlich höheren Dunkelziffer aus.

+++Ostsee: Ein letzter kurzer Moment am Wasser – Mutter und Tochter nehmen Abschied+++

Allein im Jahr 2024 gab es laut Polizei bereits 3.980 Feststellungen von Alkoholkonsum im Straßenverkehr, hinzu kommen fast 2.000 Fälle von Drogeneinfluss. Die Polizei warnt, dass nicht nur Autofahrer, sondern auch Radfahrer und E-Scooter-Nutzer immer häufiger berauscht unterwegs sind. Viele seien sich ihrer Verantwortung und der damit verbundenen Gefahr offenbar nicht bewusst. Der Straßenverkehr werde so zum gefährlichen Spiel mit Menschenleben.

Verkehrshölle Ostsee: So gefährlich war’s noch nie

Im Juni plant die Landespolizei Mecklenburg-Vorpommern deshalb groß angelegte Kontrollen im gesamten Bundesland. Unter dem Motto „Fahren.Ankommen.LEBEN!“ wird im Rahmen der landesweiten Verkehrssicherheitskampagne verstärkt auch in der Ostsee-Region mit dem Ziel kontrolliert, Unfälle zu verhindern, bevor sie passieren. Die Diskussionen im Netz zum Thema Alkohol am Steuer kochen dementsprechend hoch. Unter einem Facebook-Post zur Kampagne kritisieren viele die Verharmlosung bestimmter Substanzen.


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Ein Nutzer schreibt: „Ich hatte ganz vergessen, dass Alkohol – die gefährlichste aller Drogen – immer noch als harmlos gilt, obwohl sie so viele Leben zerstört.“ Andere erinnern sich an tragische Ereignisse, wie etwa an einen Unfall in Ralswiek im Jahr 2005, bei dem ein Mensch im Rausch großes Leid verursachte. So kommentiert eine Nutzerin lediglich ein Wort unter dem Post: „Rücksichtslos.“ Wer berauscht fährt, handelt nicht nur rücksichtslos, sondern bringt sich selbst und andere in Lebensgefahr. Die Straßen an der Ostsee sind kein Ort für Selbstüberschätzung und Gleichgültigkeit.