Der Tourismus an der Ostsee erlebt herausfordernde Zeiten. „Die Gäste buchen kurzfristiger, der Aufenthalt am Urlaubsort ist kürzer und die Gäste geben weniger Geld aus,“ berichtet Lars Schwarz, Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes Mecklenburg-Vorpommern gegenüber dem „Nordkurier“.
Eine Umfrage der norddeutschen IHK bestätigt die schwierige Lage – auch an der Ostsee.
Ostsee-Tourismus unter Druck
Rund 600 Betriebe aus der Tourismus-Branche nahmen an der aktuellen Umfrage teil. Der Geschäftsklimaindex im Gastgewerbe stagniert bei 88 Punkten, während er in der Reisewirtschaft von 111 auf 107 Punkte gefallen ist. „Obwohl die Übernachtungszahlen im Norden mit dem Vor-Corona-Niveau vergleichbar sind, bleibt die Stimmung in der Tourismusbranche angespannt,“ erläutert Schwarz im Gespräch mit dem „Nordkurier“.
Hohe Kosten, Personalmangel und unsichere wirtschaftliche Rahmenbedingungen belasten die Betriebe. 84 Prozent nennen hohe Arbeitskosten als größtes Risiko, gefolgt von Energiepreisen (72 Prozent) und wirtschaftspolitischen Hindernissen (60 Prozent). Inlandsnachfrage bleibt ebenfalls ein Problem. An der Ostsee sehen viele Unternehmen nur schwer langfristige Perspektiven.
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Die Ostsee bleibt Hoffnung und Herausforderung
„Die Zukunftsaussichten der Betriebe haben sich leicht verbessert, aber von einem positiven Blick in die Zukunft kann noch keine Rede sein,“ sagt Knud Hansen von der IHK Nord. Flexiblere Arbeitszeiten und eine Unternehmenssteuerreform könnten helfen, den Tourismus im Norden zu stärken. Doch alles hängt von einer zügigen Umsetzung der Maßnahmen ab.
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24 Prozent der Betriebe sorgen sich über eine Verschlechterung ihrer Geschäftslage, besonders im internationalen Reiseverkehr. Kriege, Krisen und steigende Preise wirken sich negativ aus. „Durch Kriege und Krisen fallen einige Gebiete derzeit für den Reisemarkt weg,“ erklärt Hansen gegenüber dem „Nordkurier“. Auch an der Ostsee bleibt die Tourismusbranche stark gefordert und hofft auf Stabilität.
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