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Ostsee und Nordsee: Der Touristen-Magnet schlechthin in Gefahr! Experten zeichnen düstere Prognose

Viele Menschen reisen extra an die Ostsee um das Meer zu sehen. Um das Gewässer steht es allerdings sehr schlecht. Experten warnen.

© IMAGO / Krauthöfer

Die Ostsee: 5 Fakten über das Baltische Meer

Die Ostsee hat eine Fläche von 412.000 Quadratkilometer. Die tiefste Stelle in der Ostsee beträgt 459 Meter. Im Durschnitt ist das Meer etwa 52 Meter tief. Im Englischen und in vielen anderen Sprachen bezeichnet man die Ostsee als Baltische See oder als Baltisches Meer.

Wer an die Ostsee und Nordsee reist, möchte vor allem eines sehen: das Meer!

Umso erschreckender sind die Neuigkeiten zum Zustand des beliebten Ausflugsziels. Experten zeichnen ein düsteres Bild für die Zukunft der Ostsee und Nordsee…

Ostsee und Nordsee in Gefahr?

Ost- und Nordsee befinden sich weiterhin in einem schlechten Zustand. Die für den Meeresschutz zuständigen Behörden des Bundes und der Küstenbundesländer veröffentlichten am Sonntag (15. Oktober) die wissenschaftlichen Berichte zum Zustand der deutschen Nord- und Ostsee im Rahmen der EU-Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (MSRL). Diese zeigten „erneut ein ernüchterndes Ergebnis“, sagte Schleswig-Holsteins Umweltminister Tobias Goldschmidt (Grüne) am Montag (16. Oktober). Interessengruppen können bis zum 15. April 2024 zu den auf meeresschutz.info veröffentlichten Berichten Stellung nehmen. Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Till Backhaus (SPD) hofft laut Mitteilung des Schweriner Umweltministeriums von Montag auf „rege Beteiligung“.

„Ein besserer Schutz unserer Meere muss Priorität erhalten, denn es geht um unser aller Lebensgrundlagen“, sagte Goldschmidt. In den von Deutschland zu bewirtschaftenden Nord- und Ostseegewässern sei kein guter ökologischer Zustand erreicht worden, teilte sein Ministerium mit. Weder hätten die zu hohen Belastungen durch menschliche Aktivitäten ausreichend abgenommen, noch habe sich der Zustand der marinen biologischen Vielfalt und der Meeresökosysteme signifikant verbessert.

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Die deutschen Nord- und Ostseegewässer seien weiträumig durch schädlichen Nährstoffeintrag, Schadstoffe, Müll und Unterwasserlärm belastet, hieß es. Hinzu kämen physikalische Belastungen des Meeresbodens, etwa durch Bauwerke, Rohstoffabbau, Ausbau der Windkraft oder den Grund berührende Fischerei.

Ostsee und Nordsee: Es gibt Grund zur Hoffnung

Ebenfalls in keinem guten Zustand befinden sich den Angaben zufolge die meisten im und am Meer lebenden Arten wie See- und Küstenvögel, marine Säugetiere und Fische. Ihre Lebensräume würden beeinträchtigt durch menschliche Nutzungen, Störungen sowie Beifang und Eingriffe in das Nahrungsnetz, hieß es. Zudem fehlten in beiden Meeren weiterhin wirksame Rückzugs- und Ruheräume.


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Laut Backhaus gibt es aber auch gute Nachrichten. So sei auf Initiative des Schweriner Umweltministeriums ein Großteil verloren gegangener Netze der Stellnetzfischerei – sogenannte Geisternetze – geborgen worden. Die MSRL trat am 15. Juli 2008 in Kraft. Die Mitgliedstaaten sind seitdem aufgefordert, auf einer wissensbasierten Grundlage die notwendigen Strategien zu entwickeln und Maßnahmen zu ergreifen, um einen guten Zustand der Meeresumwelt zu erreichen.