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Ostsee: Nach massiver Hetze gegen die Insel platzt jetzt der Kragen – „Wir sind es leid!“

Die Ostsee-Insel Usedom stand in den letzten Wochen massiv unter Beschuss. Jetzt rechnen die Einheimischen mit der Hetze ab.

© imago/fossiphoto

Die Ostsee: 5 Fakten über das Baltische Meer

Die Ostsee hat eine Fläche von 412.000 Quadratkilometer. Die tiefste Stelle in der Ostsee beträgt 459 Meter. Im Durschnitt ist das Meer etwa 52 Meter tief. Im Englischen und in vielen anderen Sprachen bezeichnet man die Ostsee als Baltische See oder als Baltisches Meer.

Die beliebte Urlaubsinsel Usedom an der Ostseeküste sieht sich in den vergangenen Wochen massiver Kritik, verzerrter Berichterstattung und pauschaler Vorurteile ausgesetzt.

Jetzt reicht es den Menschen vor Ort gehörigen und sie entscheiden sich zurückzuschlagen. Unter dem Titel „Wir sind es leid!“ hat die offizielle Facebook-Seite „Insel Usedom“ einen flammenden Appell veröffentlicht, der sich direkt gegen die mediale und öffentliche Hetze richtet.

Ostsee-Zoff eskaliert: Usedom hat die Nase voll!

Was ursprünglich als politische Berichterstattung begann, hat sich laut den Verantwortlichen längst zu einer Art Kampagne gegen die gesamte Insel verselbstständigt, mit teils haarsträubenden Vorwürfen und falschen Zuschreibungen. Beginn allen Übels war die Bundestagswahl, bei der in der Stadt Usedom 55 % der Stimmen an die AfD gingen. Rasch landete diese Zahl bundesweit in den Schlagzeilen, allerdings mit Überschriften, die suggerierte, dass die gesamte Insel Usedom in diese politische Ecke gehöre.

Dabei wurde völlig ignoriert, dass die Ostsee-Stadt Usedom nur ein kleiner Teil der Urlaubsregion ist. Die Menschen dort fühlten sich von den Medien ungerecht behandelt und zu Unrecht stigmatisiert. „Die Stadt Usedom ist nicht die Insel Usedom“, heißt es in dem Facebook-Post. Doch es blieb nicht bei der Berichterstattung über Wahlergebnisse. Die Kritik eskalierte weiter.

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Ostsee: Insel Usedom rechnet mit der Hetze ab

Ein Artikel der „Bild“ behauptete, es gäbe an der mecklenburg-vorpommerschen Ostseeküste eine Stornierungswelle, ausgelöst durch den hohen AfD-Anteil von 37 Prozent. Dabei hätten die übrigen Parteien gemeinsam über 60 % der Stimmen geholt. Sogar der Chef des Hotel- und Gaststättenverbands DEHOGA wurde in den Artikel verwickelt, obwohl er laut eigenen Aussagen gar nicht gefragt worden sei. In anderen Medien stellte er energisch klar, dass es keine solche Stornierungswelle gebe.


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Als wäre das nicht genug, kursierten weitere Vorwürfe. Urlauber beschwerten sich öffentlich über „unfreundliche Einheimische“, zu früh schließende Restaurants und frei laufende Hunde am Strand. Den Menschen auf Usedom platzt nun endgültig der Kragen, nicht nur wegen der pauschalen Vorwürfe, sondern auch, weil sie das Gefühl haben, sich nicht mehr wehren zu können gegen das Bild, das öffentlich gezeichnet wird. Mit dem eindrücklichen Post „Wir sind es leid!!“ und einem Bild der Seebrücke im Sonnenuntergang setzen sie nun ein deutliches Zeichen.