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Ostsee: Bitterer Verfall! Trotzdem schauen alle weg… „Dieses Mal reicht’s wirklich“

Skandale, Nervenkrieg und Bürokratie – an der Ostsee raubt ein Schandfleck nicht nur Einheimischen den letzten Nerv. Und es gammelt weiter…

, hieß es schon 2019 an der Ostsee. Grund für Frust und Wut: eine alte Villa auf Usedom, für viele ein Teil der „Seele der Insel“. Damals sollte es eine Ferienanlage als Ersatz geben, daraus wurde nichts. Und drei Jahre später vergammelt der Ex-Prachtbau nur weiter…

Der Anblick ist schlimm, das Unverständnis groß. Trotzdem steht es nicht gut um eine Rettung des beeindruckenden Stückes an der Ostsee.

Ostsee: Übler Verdacht

Die Villa „Haefke“ in Heringsdorf reit sich in einer imposanten Straße ein, die dem Kaiserbad ihren Charm verleiht. Doch die ramponierte Villa verbreitet schon auf weite Entfernung Schrecken. Leere Fenster, Glassplitter, bröckelndes Mauerwerk, hässliche Löcher im Putz. Prunkvoll ist anders. Bereits 2019 gab es Bürgerinitiativen, damals war eine Ferienhaus mit Tiefgarage geplant.

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Das kam nicht gut an, ein übler Verdacht stand im Raum. Soll das Gebäude bewusst dem Verfall übergeben werden? „Ich bin jedes Mal erschrocken, wenn wieder so ein riesiger hässlicher Hotelkoloss zwischen die wunderschönen alten Villen gebaut wurde. Das sind Schandflecken und die passen so gar nicht dahin!“, schrieb eine Frau. „Wer hier ein Hotel hinsetzt, reißt Heringsdorf das letzte Stück Seele raus und zeigt den Einheimischen den Mittelfinger“, vermeldete damals eine tourismus-kritische Initiative.


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Ostsee: Sperre von der Gemeinde

Die Villa „Haefke“ steht unter Denkmalschutz, eine Löschung aus dem Register nur beschwerlich zu erreichen. Verändern kann den Status der Villa nur die Denkmalschutzbehörde des Landes. Pikant ist aber: Das Ostsee-Bad Heringsdorf will den Status des Unesco-Weltkulturerbes erlangen, vor allem wegen der alten Architektur im Ort. Abriss passt da nicht rein. Eine Rettung will man aber offenbar auch nicht.


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Und der ist ohnehin nicht möglich – vorerst. Denn den Bebauungsplan 49 „Parkanlage zwischen Delbrückstraße und Friedenstraße in Seebad Heringsdorf“, hat die Gemeinde Heringsdorf 2022 mit einer Veränderungssperre belegt. Es ist also rein garnichts machbar – keine Umbaumaßnahmen, Neubauten und Abrissarbeiten.

Dazu gehärt auch das Grundstück mit der Villa „Haefke“. So müssen sich Einheimische wie Urlauber auf Usedom weiterhin mit dem Schandfleck in Heringsdorf arrangieren. Bis in zwei Jahren die Veränderungssperre für das Areal der Villa „Haefke“ abläuft…