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Rügen: Endlich! Nach Wochen der Wut – jetzt gibt es Klarheit

Nach wochenlangen Protesten auf der Ostsee-Insel! Jetzt haben die Menschen auf Rügen ihren ersten Kampf für sich entschieden.

LNG-Terminal vor Rügen
© IMAGO / BildFunkMV

Rügen: 5 Fakten über die größte deutsche Insel

Die Insel Rügen ist für viele Ostsee-Urlauber ein beliebtes Reiseziel und kann als touristische Hochburg bezeichnet werden. Grund dafür sind die feinsandigen Strände und das große Gast- und Kulturangebot. Wir verraten euch fünf Dinge, über die malerische Insel in Mecklenburg-Vorpommern, die Du vielleicht noch nicht wusstest.

Plötzlich sollte es schnell gehen. In „Deutschlandgeschwindigkeit“ kündigte Bundeskanzler Olaf Scholz den Bau neuer LNG-Terminals an. Neben Wilhelmshaven sollte bei Rügen ein Flüssigerdgas-Terminal entstehen, das die Energieversorgung des Landes sichern soll.

Doch noch schneller als der Bau voranschritt, entstand auf der Ostsee-Insel Gegenwind. Insulaner wehrten sich mit Demonstrationen und Petitionen gegen das Terminal bei Rügen. Jetzt haben sie ihren ersten Kampf für sich entschieden.

Rügen: Heftiger Widerstand gegen LNG-Terminal

Bereits die ersten LNG-Schiffe sorgten vor Sellin für Ärger bei den Einwohnern. Dumpfes Brummen und Vibrieren ließ Einwohner unweit von der Küste entfernt an die Decke gehen. Bei der Kritik sollte es auf der Insel nicht bleiben. Gegner des Baus organisierten zusammen einen Protest. Gemeinsam versammelten sie sich vor den Stränden und machten ihre Position klar: Auf Rügen soll kein LNG-Terminal entstehen!

Mit dem Ziel reichten sie Ende Februar schließlich eine Petition beim Petition-Forum des Bundestages ein, unter der bereits mehr als 10.000 Menschen ihre Unterschrift setzten. Auf der vom Bundestag nicht anerkannten Petition-Plattform „Change.org“ unterzeichneten mit fast 200.000 Menschen sogar fast 20-mal so viele Menschen. Der große Widerstand soll in Berlin nun seine Wirkung entfaltet haben.

Rügen: Rückzieher vom Wirtschaftsministerium

Angesichts des Widerstands rückt Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) vom umstrittenen Flüssigerdgas-Terminal vor Rügens Küste bei Sellin ab. Nach Informationen der „Deutschen Presse-Agentur (dpa)“ prüft das Wirtschaftsministerium den Standort Hafen Mukran als Alternative zu Sellin. Eine Entscheidung solle, so die dpa, zeitnah getroffen werden.


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Zuvor liefen ungeachtet von den Protesten und der Ablehnung durch die Landesregierung am Wochenende vor Rügen die ersten Arbeiten für den Bau des Terminals an. Vorgesehen war hier bisher die Errichtung zweier Offshore-Plattformen, an denen Spezialschiffe zur Anlandung von LNG anlegen sollen. Sie sollen jetzt erst einmal vom Tisch sein. (mit dpa)