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Schwerin: Gefährliches Virus grassiert – es trifft vor allem Kinder

Schwerin: Gefährliches Virus grassiert – es trifft vor allem Kinder

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Die Helios Kliniken in Schwerin verzeichnen einen deutlichen Anstieg von Infektionen bei Kindern. Foto: picture alliance / dpa

Es betrifft vor allen den Nordosten des Landes: Unter anderem in Schwerin, Rostock und Neubrandenburg werden derzeit vermehrt kleine Kinder ins Krankenhaus geliefert. Sie haben sich mit einem gefährlichen Virus infiziert.

Ärzte verzeichen in Schwerin und anderen Orten in Mecklenburg-Vorpommern derzeit vermehrt Infektionen mit dem Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV).

Schwerin: Lockerung der Corona-Maßnahmen als Auslöser

Aktuell gebe es tatsächlich viel mehr relativ schwer verlaufende Infektionen bei Ein- und Zweijährigen, bestätigte Claudius Werner, Kinder- und Jugendmediziner am Helios-Klinikum Schwerin.

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Doch auch sonst treten mehr Fälle auf: Grund für die Häufung sei die Lockerung der Corona-Schutzmaßnahmen. Die Kinder, die sich in den vergangenen zwei Jahren wegen Masken, des selteneren Kontakts zu anderen Menschen und der Abstandsregeln nicht angesteckt haben, holen dies dem Experten zufolge nun nach.

Bereits Ende Juli hatte das Robert Koch-Institut (RKI) für den Herbst und Winter eine Stärkung der ambulanten und stationären Versorgung empfohlen, „angesichts der zusätzlich zu erwartenden Belastung durch akute Atemwegsinfektionen, die in der Saison 2020/21 aufgrund der kontaktreduzierenden Maßnahmen in der letzten Saison nicht in der Bevölkerung zirkulierten, wie z. B. Influenza und RSV“.

RSV-Ausbrüche betreffen oft Kinder mit Vorerkrankungen

Größere RSV-Ausbrüche unter Kindern wurden bereits im Mai aus Israel und in den Sommermonaten in den USA, Australien und Japan gemeldet.

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Laut RKI ist das RS-Virus ein weltweit weit verbreiteter Erreger von akuten Erkrankungen der oberen und unteren Atemwege in jedem Lebensalter. Dennoch werden besonders Frühgeborene und Kinder mit Vorerkrankungen als Risikopersonen aufgeführt.

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Das ist Schwerin:

  • Schwerin ist die Hauptstadt und zweitgrößte Stadt des nordöstlichen Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern (MV).
  • Rund 100.000 Einwohner leben dort.
  • Schwerin ist bekannt für das Schweriner Schloss, das auf einer Insel im Schweriner See liegt.
  • Der Schweriner See hat eine Fläche von rund 62 km² und ist nach der Müritz der zweitgrößte See in Norddeutschland und der viertgrößte Deutschlands.
  • Sportlich ist Schwerin seit Fritz Sdunek als Boxerstadt und durch den zwölffachen deutschen Meister Schweriner SC als Volleyballstadt bekannt.

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Dass die Infektion für Kinder gefährlicher ist, erklärte Werner damit, dass die Erreger bei Kleinkindern tiefer in die Atemwege eindringen und so auch zu einer Lungenentzündung führen können.

Schwerin, Rostock und Neubrandenburg verzeichnen Infektionen

Alle größeren Kliniken im Nordosten hatten am Dienstag eigenen Angaben zufolge Kinder zwischen 0 und 4 Jahren mit einer RSV-Infektion in Behandlung.

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Die Kliniken in Schwerin, Rostock und Neubrandenburg bestätigten zudem eine im Vergleich zu anderen Jahren ungewöhnliche Häufung der Fälle, jedoch wurde nirgends eine drohende Überlastung hierdurch gemeldet. Aus Rostock hieß es: „Auch in den kommenden Wochen rechnen wir mit zunehmenden Fällen. Darauf sind wir vorbereitet.“ (dpa/mik)