Ein ungeheuerlicher Vorfall erschüttert jetzt St. Peter-Ording und sorgt für Fassungslosigkeit. In der Nacht zu Christi Himmelfahrt kam es im beliebten Westküstenpark zu einem gezielten Anschlag auf das Seehundbecken des Robbariums.
Unbekannte Täter versuchten, die armdicken Glasscheiben des Unterwasserbeobachtungsraums zu zerstören, mit potenziell katastrophalen Folgen.
Anschlag auf Seehundbecken in St. Peter-Ording
„Wäre die Attacke geglückt, wäre das eine Katastrophe geworden“, erklärt die erschütterte Senior-Chefin Maren Marke in einer Pressemitteilung des Robbariums. Denn hinter der Scheibe befinden sich rund 1,2 Millionen Liter Nordseewasser. Bei einem Bruch der Scheibe hätte sich das Wasser mit der Wucht eines Dampf-Hammers in den Beobachtungsraum ergossen. Nicht nur die neun Seehunde im Becken wären in Lebensgefahr geraten, sondern auch jede Person, die sich zu dem Zeitpunkt in der Anlage befunden hätte.
Parkleiter Alexander Ehrhardt spricht von einer „sinnlosen Zerstörungswut“ und ist wütend über den mutmaßlich geplanten Vandalismus. „Die Täter haben bewusst Tierleid in Kauf genommen“, sagt er. „Sie haben unnötiges Leid heraufbeschworen.“ Dabei sind vier der Seehunde auch noch hochträchtig. Um die Scheibe bei einem Bruch zu reparieren, müsste das gesamte Becken leergepumpt werden. Doch genau das könnte für die trächtigen Tiere schwerwiegende Folgen haben. „Wenn wir das Wasser jetzt ablassen, bedeutet das extremen Stress für die Muttertiere. Das würde wahrscheinlich zu Totgeburten führen“, erklärt Ehrhardt weiter.
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St. Peter-Ording: Tierpark-Drama gerade noch verhindert
Man könnte mit der Reparatur auch bis nach den Geburten warten. Doch das birgt andere Risiken. Denn das Robbarium beherbergt eines der größten Seehundbecken Deutschlands und mitten im Hochsommer kann es schnell heiß werden. Seehunde jedoch können nicht schwitzen und benötigen das kühle Wasser dringend, um nicht zu überhitzen. „Ein Überhitzen kann tödlich enden“, warnt Ehrhardt. Nach der Entdeckung des Anschlags reagierte der Park blitzschnell.
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Viele Helfer des Technischen Hilfswerks (THW) sicherte das Becken mit einer stabilen Holzkonstruktion. Die Verantwortlichen hoffen nun, dass diese Notfallmaßnahme bis zum Herbst hält. Dabei fallen die Reaktionen in den sozialen Medien ähnlich fassungslos aus. Entsetzen und Wut prägen die Kommentarspalte unter der Facebook-Mitteilung des Westküstenparks. „Hoffentlich kann recherchiert werden, wer so wenig Hirn hat“, schreibt eine Nutzerin. Eine andere fragt schockiert: „Was geht in den Köpfen mancher Menschen nur vor?“