Bäckereien in Deutschland haben es derzeit alles andere als leicht. Besonders die heftigen Gaspreise zwingen manche von ihnen zur Aufgabe. Es lohnt sich mitunter schlicht nicht mehr, Brot zu backen. Dabei ist die Nachfrage eigentlich ungebrochen hoch. Besonders auf Sylt kennt man sich damit aus.
Dort ist man zwar auch von steigenden Energiepreisen betroffen, freut sich aber auch im tiefsten Oktober über eine hohe Nachfrage. Lange Schlangen sind auf der Nordsee-Insel ein Klassiker. Auf Sylt stehen die Menschen gerne.
Warten auf Sylt gehört dazu
So auch wieder kürzlich in Westerland. Die Blätter sind schon von den Bäumen gefallen, es ist kalt und nass – doch vom Brötchenholen hält viele trotzdem nichts ab. Das Frühstück muss auf den Tisch, so wie man es sich vorstellt im Urlaub. Da nimmt der sonst eher gediegenere Sylt-Urlauber auch lange Wartezeiten in Kauf. Aber nicht jeder.
+++ Sylt: Kommt DIESER Laden auf die Insel? Die Menschen haben eine klare Meinung +++
Vor einem Bäcker in Westerland hat sich eine lange Schlange auf dem Bürgersteig gebildet. Manchen vergeht bei dem Anblick jedoch auch der Appetit. „Wieso stellt man sich Sonntags freiwillig in so eine Schlange. Ich verstehe das nicht“, heißt es von einer Frau zu einem Bild auf Facebook.
Das ist Sylt:
- Sylt ist die größte nordfriesische Insel und liegt in der Nordsee
- Nach Rügen, Usedom und Fehmarn ist Sylt die viertgrößte Insel Deutschlands
- Die Insel Sylt ist vor allem für ihre Kurorte Westerland, Kampen und Wenningstedt bekannt
Und eine weitere meint: „Ich backe meine Brötchen ja gerne selber, aber da stehe ich alleine am Herd. So in der Schlange hat das doch gleich mehr Dynamik und Unterhaltungswert.“ Eigene Brötchen in der Ferienwohnung aufbacken und damit Wartezeit sparen, ist für viele keine Option. Der Gang zum Bäcker mitsamt Anstehen gehört dazu. Es wird sich nett unterhalten und brav gewartet. Im Urlaub hat man ja schließlich Zeit – eigentlich.
Sylt: „Sehr gute Brötchen“
Die Bäckerei Abeling, um die es in dem Foto geht, ist die älteste der Insel und wurde 1886 gegründet. In einer aktuellen Google-Rezension heißt es: „Sehr gute Brötchen nettes Personal, trotz Stress. Die Schlange Sonntags vor dem Laden ist lang. Also bei schlechtem Wetter besser einen Schirm oder Friesennerz mitbringen. Das Warten lohnt sich aber. Übrigens früh morgens der einzige Bäcker, der Sonntag auf hat. Gefällt mir.“
In der Antwort der Inhaber auf den Beitrag lässt sich erahnen, dass es auch die beliebte Bäckerei in den Krisenzeiten nicht einfach hat: „Vielen Dank für Ihr großes Lob. Wir geben täglich unser Bestes und sind froh, dass wir es aktuell noch Leisten können, täglich für Sie da zu sein.“
Anderenorts mussten schon Geschäfte auf Sylt trotz aller Beliebtheit den Betrieb einschränken oder gar schließen, weil zum Beispiel das Personal fehlte oder die Produktionskosten zu stark stiegen.
Generell ist die Nordsee-Insel aktuell von einer regelrechten Schließungswelle betroffen. Zahlreiche Institutionen machten nach dem Sommer ihre Türen dicht, oft für immer. Mehr dazu kannst du >>> hier lesen.