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Sylt: Hunderte Menschen verlieren bald ihre Bleibe – „Wie ein Hund vor die Tür gesetzt“

Die Flüchtlingslage auf Sylt spitzt sich zu. Nicht aber, weil sie etwa nicht willkommen sind. Anwohner sind empört.

Sylt
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Auf der Nordseeinsel Sylt bahnt sich ein soziales Dilemma an! Hunderte anerkannte Flüchtlinge stehen vor der ungewissen Zukunft, während gleichzeitig neue Flüchtlinge aufgenommen werden sollen. Das berichtete die „shz“ bereits im Februar 2024.

Die Bewohner sind über die Situation erbost, wie aus einem Leserbrief an Moin.de hervorgeht. Was das für die aktuelle Situation auf Sylt bedeutet.

Sylt: Drohende Obdachlosigkeit für Geflüchtete

Die Situation auf Sylt hat sich zugespitzt. Anfangs war noch geplant, dass ein Teil der Flüchtlinge Ende November 2023 ihre derzeitigen Wohnungen räumen sollte. Diese Frist wurde zunächst auf den 31. Januar 2024 und dann erneut bis zum 30. April 2024 verschoben.

Die Gemeinde Sylt bestätigte diese Änderung, wobei die Herausforderung, angemessenen Wohnraum zu finden, als Hauptgrund genannt wurde. Die Flüchtlinge, hauptsächlich in Westerland ansässig, müssen sich nun auf die Suche nach eigenem Wohnraum machen, um Platz für neu ankommende Flüchtlinge zu schaffen. Gleichzeitig sollen für zwei Millionen Euro Container gebaut werden, um neue Geflüchtete aufzunehmen (Hier erfährst du mehr). Ein Widerspruch.

Sylt: Kontroverse auf der Insel

Ein Leser von Moin.de äußerte sich kritisch zur aktuellen Lage. Er bemängelt, dass anerkannte Flüchtlinge, die in Sylt arbeiten und integriert sind, sich selbst um Wohnraum kümmern müssen und drohender Obdachlosigkeit ausgesetzt sind. So schreibt er an unsere Redaktion: „Wer keine Bleibe findet wird da wie ein Hund dann vor der Tür gesetzt.“ Er kritisiert die Pläne der Gemeinde, ein Containerdorf am Flughafen zu errichten, und fordert den Rücktritt von Bürgermeister Häckel. „Der ist mit der Situation sichtlich überfordert und schafft nicht mal für alle Insulaner Wohnraum“, schreibt er.

Die Flüchtlinge auf Sylt sind aktuell in drei Hauptgebieten untergebracht: Theodor-Heuss-Straße, Danziger Straße und Bahnhofstraße in List. Das marode Hochhaus in der Danziger Straße, das ursprünglich bis Ende 2023 geräumt werden sollte, erhält eine Verlängerung der Bewohnungsfrist bis zum 30. Juni 2024.