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Saftiges Tempolimit trifft Sylts heimliche „Autobahn“ – „Verstehe alle, die genervt sind“

Auf Sylt herrscht Insel-Krach über das neue Tempolimit auf der Bäderstraße. Autofahrer fluchen, Radfahrer freuen sich.

© imago/Westend61

Sylt: Was man über die Trauminsel in der Nordsee wissen muss

Über die berühmte nordfriesische Insel Sylt gibt es viel zu lernen. Sie steht zu weiten Teilen unter Naturschutz und beherbergt den nördlichsten Punkt Deutschlands.

Auf Sylt ist ab sofort Schluss mit dem Bleifuß. Zumindest auf einer der wichtigsten Verkehrsadern der Insel, der Bäderstraße. Jahrzehntelang war sie das, was viele Urlauber und Einheimische als Sylts heimliche „Autobahn“ bezeichneten, ein schneller Weg zwischen Westerland, Hörnum und dem ruhigen Inselsüden.

70 Stundenkilometer waren hier erlaubt, manch einer fuhr sogar noch zügiger. Doch damit ist nun endgültig Schluss, wie „Sylt1“ berichtet. Tempo 30 heißt es ab sofort und das sorgt für ordentlich Gesprächsstoff.

Sylt: Der Insel-Highway wird zur Tempo-30-Zone

Wer durch die weiten Tinnumer Wiesen fährt, spürt die schöne Natur der Insel. Doch inmitten dieser nordischen Idylle setzt nun eine Geschwindigkeitsbegrenzung ein deutliches Zeichen. Hier soll der Verkehr endlich entschleunigt werden mit einer Tempo-30-Zone. „Ja, für mich als Fahrradfahrer ist das natürlich positiv“, erklärt ein Urlauber im Interview mit „Sylt1“, der regelmäßig auf zwei Rädern über die Insel tourt.

„Ich bin öfters als Urlauber auf der Insel, weil meine Familie hier noch ein Eigenheim besitzt, andererseits, die Sylter wollten den Tourismus und leben gut davon. Dann ist natürlich auch ein Verkehrsaufkommen gut und ich verstehe auch alle, die natürlich jetzt hier von den Einheimischen genervt sind, dass sie nur noch 30 fahren können.“ Seine Worte treffen einen Nerv. Denn während sich Radfahrer über mehr Sicherheit freuen, fühlen sich viele Autofahrer ausgebremst von der neuen Tempobegrenzung.

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Sylts Schnellstraße wird entschleunigt

Dabei geht es bei der Tempo-Drosselung nicht um touristische Wohlfühlpolitik, sondern um handfeste Sanierungsarbeiten. Die Bäderstraße bekommt, wie viele andere Verbindungswege auf der Insel, eine gründliche Erneuerung. Mit finanzieller Unterstützung des Kreises Nordfriesland wird nun neu asphaltiert, versiegelt und verstärkt. Das Ganze soll nicht nur für mehr Griffigkeit sorgen, sondern verlängert auch die Lebensdauer der Fahrbahn.


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Gerade auf Sylt, wo Straßen wichtige Verbindungen zwischen Ortsteilen, Höfen, Ferienhäusern und Einkaufsmöglichkeiten darstellen, fällt so eine Einschränkung schnell auf. Eine Maßnahme, die Sicherheit und Nachhaltigkeit verspricht, aber auch den Rhythmus verändert. Wer mit dem Auto über die Bäderstraße fährt, muss sich nun wohl in Geduld üben.