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Sylt: Gefahr für Insel – viele fühlen sich „im Stich gelassen“

Die Angst vor Hochwasser scheint viele Sylt-Bewohner zu beschäftigen. Wie gewappnet ist die Insel in Zukunft? Experten klären auf.

Das Thema der Stunde: Küstenschutz auf Sylt.
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Sylt: Was man über die Trauminsel in der Nordsee wissen muss

Über die berühmte nordfriesische Insel Sylt gibt es viel zu lernen. Sie steht zu weiten Teilen unter Naturschutz und beherbergt den nördlichsten Punkt Deutschlands.

Zuletzt machten Nachrichten die Runde, dass Jahrhundertfluten in der Nordsee bald keine Frage von Jahrhunderten mehr sein könnten – düstere Aussichten für die Menschen in Küstenregionen (MOIN.DE berichtete). Auf Sylt sind sich die Bewohner der Gefahr durch Fluten bereits seit längerem bewusst. Nun sprach eine Expertin auf der Insel zum Thema.

Die Angst vor Hochwasser scheint viele Insel-Bewohner zu beschäftigen. Sie wollen wissen, wie gewappnet Sylt gegen eine mögliche Sturmflut ist – der Landesbetrieb für Küstenschutz gab in dieser Woche Antworten.

Sylt: Maßnahmen zum Küstenschutz

Auf der Nordsee-Insel Sylt beschäftigt der Küstenschutz die Menschen schon seit Jahrzehnten. Doch die neusten Prognosen für die Nordsee scheinen das Thema verstärkt in den Köpfen der Insulaner verankert zu haben. Wie der „SHZ“ berichtet, fand in dieser Woche eine Veranstaltung statt, bei der Birgit Matelski, Direktorin des Landesbetriebs für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein (LKN), über die aktuelle Hochwassergefährdung und zukünftige Maßnahmen informierte.

Laut den Experten sei das Schutzniveau vor allem für den Ort Hörnum, bei einer Jahrhundertflut, also im absoluten Extremfall, derzeit nicht als ausreichend zu bewerten. Gegen normale Fluten sei der Ort aber geschützt. „Das Hafenbecken ist nur gegen einen Überlauf von rund 4,25 Meter über Normalnull geschützt, alles, was darüber hinausgeht, würde das Hafengelände überfluten.“ Die Menschen auf Sylt wünschen sich sofortige Maßnahmen um den Küstenschutz weiter zu verbessern, doch die werden wohl zunächst ausbleiben…

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Sylt: „Fühlen uns im Stich gelassen“

„Solange keine konkrete Gefahr im Verzug ist, kann ich nichts tun. Notfallmaßnahmen gibt es nur im Notfall“, erklärt Matelski den verunsicherten Bürgern. Viele der getroffenen Maßnahmen der vergangenen Jahre hätten sich bereits bezahltgemacht – so beispielsweise die zahlreichen Tetrapoden-Bauwerke an der Küste.


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Dass aktuell keine weiteren Projekte starten, begründet der Landesbetrieb wie folgt: Derzeit würden noch Gutachten zu der Wirksamkeit der getroffenen Maßnahmen laufen, deren Ergebnisse würde man abwarten. Bei vielen Bürgern auf Sylt führt das zu Unverständnis. „Grundsätzlich muss man sagen, dass wir uns etwas im Stich gelassen fühlen“, zitiert der „SHZ“ den Bürgermeister von Hörnum.

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