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Tchibo schmiert ab! DAS sind die besten Bohnen

Vom Kaffee-Riesen zum Lifestyle-Shop: Verliert Tchibo zwischen Yoga-Matten und Regenjacken den Fokus auf seine Bohnen?

© IMAGO/NurPhoto

Das ist das Familienunternehmen Tchibo

Tchibo gehört zu den weltweit größten Kaffeeröstereien der Welt. Das ist die Geschichte des Familienunternehmens im kurzen Überblick.

Tchibo – einst Deutschlands Kaffeekönig, jetzt Lifestyle-Allrounder mit Yoga-Matten, Gartenmöbeln und Regenjacken! Doch wo bleibt da eigentlich der Kaffee, das Herzstück der Marke? Zwischen dem ganzen Kram fürs Wohnzimmer scheint die Bohne auf der Strecke zu bleiben.

In einem Ranking der Stiftung Warentest landet Tchibo bei den Kaffeebohnen jedenfalls nicht mehr auf den vorderen Plätzen. Hat der einstige Röst-Gigant den Fokus verloren?

Tchibo ganz klar abgeschlagen!

Kaffee soll unser Leben verlängern – das zeigt eine aktuelle Studie im European Heart Journal. Wer morgens oder vormittags zur Tasse greift, kann das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen deutlich senken. Doch mal ehrlich: Was bringt der gesundheitliche Nutzen, wenn der Kaffee selbst kein Genuss mehr ist? Genau das ist die bittere Pointe im Kaffeebohnen-Test der Stiftung Warentest. Tchibo – einst Inbegriff deutscher Kaffeekultur – schafft es nicht, sich im Ranking der besten Bohnen durchzusetzen.

Besonders bitter ist der Rückstand bei den Café-Crema-Bohnen. Hier haben die Discounter das Ruder übernommen: Eigenmarken von Netto, Aldi Nord und Lidl liefern stabile Crema, ausgewogenen Geschmack und überzeugende Testergebnisse – und das zu Preisen von unter zehn Euro pro Kilo. Tchibo kann da weder geschmacklich noch preislich mithalten.

+++ Tchibo: Dick, weiß und zum Anfassen – Kunden kriegen nicht genug von diesem teuren Teil +++

Verliert Tchibo den Fokus?

Während der Riese aus Hamburg noch immer als Kaffeeprofi gilt, haben andere längst vorgemacht, wie modernes Bohnenhandwerk geht – direkt aus dem Supermarktregal, ohne Lifestyle-Schlenker. Auch im Premiumsegment der Espressobohnen zeigt sich: Die Zeiten der unangefochtenen Tchibo-Vorherrschaft sind vorbei. Marken wie Lavazza und Segafredo holen bei Stiftung Warentest die Traumnote 1,0 im wichtigsten Punkt: Geruch, Geschmack, Aussehen – hier stimmt einfach alles.

Tchibo hingegen bleibt unerwähnt auf dem Treppchen. Während andere mit intensiven Aromen, nussigem Abgang und perfekter Röstung begeistern, fehlt dem Tchibo-Espresso offenbar das gewisse Etwas. Geschmacklich solide, aber eben nicht Spitze – und in dieser Liga reicht das nicht.


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Natürlich schneiden alle getesteten Bohnen in Sachen Schadstoffe gut ab – auch Tchibo bleibt unter den EU-Richtwerten für Acrylamid und Furan. Aber das ist inzwischen Standard. In einem Regal voller Yogamatten, Regenjacken und Kochbücher droht der Kaffee – das Herzstück der Marke – still und leise den Rang zu verlieren.