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Udo Lindenberg: Wie er diesem Mann unfreiwillig zu einer Karriere verhalf

Udo Lindenberg verhalf einem Mann völlig unfreiwillig zu dessen Karriere. Der startet nun sogar richtig durch.

Udo Lindenberg
© IMAGO / Bernd Elmenthaler, Bea Swietczak

Das ist Udo Lindenberg

Er ist einer der bekanntesten und markantesten deutschen Musiker: Udo Lindenberg.

Als Dominik Feist ein kleiner Knirps war, legte er die Weichen für seine künstlerische Karriere, ohne es damals zu wissen. Denn seine Eltern hörten immer wieder ein Best-of-Album von Udo Lindenberg. Dessen Song „Der Blaue Planet“ hat ihn so sehr getriggert, dass er anfing, das Lied immer wieder vor sich hin zu singen: „Die kleinen grünen Männchen aus dem All, sie kamen an mit Überschallknall.“

Am Küchentisch, als im Hintergrund das Radio lief, bemerkte Dominiks Vater zum ersten Mal das Talent seines Sprösslings: „Hast du das etwa gerade gesungen? Oder kam das aus dem Radio? Wie krass, das klang ja genau wie Udo.“ So fing es damals an, dass der Kleine neben Udo Lindenberg auch andere Stimmen imitierte, zum Beispiel die von Altkanzler Helmut Kohl. „Ich bin dabei geblieben, habe immer weitergemacht und die Stimmen im Laufe der Jahre verfeinert“, erzählt Dominik beim Treffen mit MOIN.DE im „Pulverfass“ auf dem Kiez.

Udo Lindenberg-Double feiert Reeperbahn-Premiere

Dort tritt er am kommenden Dienstag (25. April) um 20 Uhr mit seinem Lindenberg-Tribute-Orchester „Der Udonaut und die Paniker“ auf und präsentiert 30 Stücke. Eine Reeperbahn-Premiere. Drei Stunden Lindenberg vom Feinsten.

Kenner bescheinigen Dominik Feist, der im richtigen Leben als Radio-Moderator bei RSH und Delta Radio arbeitet, dass er auf der Bühne quasi Udo ist. Der Lindenberg-Pianist Jean-Jacques Kravetz meint, dass er stimmlich tatsächlich der echte Udo sein könnte.

Udo Lindenberg
Reeperbahn-Premiere: Dominik Feist tritt als „Udonaut“ mit seinen „Panikern“ im Pulverfass auf und huldigt mit seiner Show Udo Lindenberg. Foto: Bea Swietczak

Das beweist Dominik, wenn er den Song „Meine erste Liebe“ präsentiert. „Dieses Stück hat so viele unterschiedliche musikalische Elemente, dass man ihn nur dann performen kann, wenn man stimmlich sehr gut drauf ist“, sagt er. „Es gibt sehr tiefe und sehr hohe Phasen. Zum Teil sogar krächzende Phasen, wo du fast schreien musst. Und das in Kombination damit, dass ich auf der Bühne ja auch performen muss. Wenn ich mich dabei auf den Boden schmeiße, das ist schon echt hart.“


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Es gibt noch weitere Songs, die Dominik alles abverlangen. „Zum Beispiel ,Das Leben’, da muss ich mit meiner Stimme extrem hoch kommen und auch tief singen“, erzählt er. „Es ist eine große Herausforderung, mit meiner verstellten Stimme so zu performen, dass es wie Udo klingt. Dazu muss man wissen, dass Udo nicht immer alle Töne perfekt trifft. Deshalb darf ich auch nicht wie ein perfekter Musical-Darsteller singen. Dass mir das sehr gut gelingt, hat mir sogar Steffi Stephan, der Mitbegründer des echten Panikorchesters, bescheinigt.“

Udo Lindenberg hat Double „auf dem Zettel“

Was Udo Lindenberg selbst von seinem Double hält, ist nicht bekannt. Weiß Lindenberg denn, dass es den „Udonaut und die Paniker“ gibt? „Auf jeden Fall“, sagt Dominik Feist. „Unser Schlagzeuger Julien ist der Sohn von Jean-Jacques Kravetz und die Zweitbesetzung vom Original Panikorchester. Und unser Gitarrist Richie wurde von Udo Lindenberg auch schon mal eingeladen, mit ihm in seinem Übungsraum in Timmendorf zu proben. Zudem hatte ich Udos Freundin Tine Acke wegen einer Genehmigung angeschrieben. Wie sich herausstellte, brauchen wir die aber nicht. Klar, auf dem Zettel hat Udo uns auf jeden Fall.“

Getroffen hat der Hamburger sein großes Idol auch schon mehrmals. Aber es waren immer nur kurze Begegnungen, meistens nach seinen Konzerten. Richtig austauschen konnte er sich mit Udo bisher noch nicht. „Ob er zur Premiere kommt, wissen wir nicht“, sagt Dominik. „Das wäre natürlich unser größter Traum.“