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Usedom: Luxus-Klotz zeigt, was im Land schiefläuft! Ostsee-Gäste am Limit – „Braucht kein Mensch“

Die Ostsee braucht vieles, aber wohl kaum mehr Luxus – finden wütende Küsten-Liebhaber. Der Frust entlädt sich vor allem auf Usedom.

© IMAGO / Leo

Die Ostsee: 5 Fakten über das Baltische Meer

Die Ostsee hat eine Fläche von 412.000 Quadratkilometer. Die tiefste Stelle in der Ostsee beträgt 459 Meter. Im Durschnitt ist das Meer etwa 52 Meter tief. Im Englischen und in vielen anderen Sprachen bezeichnet man die Ostsee als Baltische See oder als Baltisches Meer.

Hohe Preise haben Ostsee-Urlauber längst im Griff. Eis, Kurtaxe, Parkkosten – hier müssen Gäste längst reichlich tief in die Tasche greifen. Auf Usedom gibt es jetzt ausgerechnet neue Luxus-Apartments, die für Kritik sorgen.

Fertiggestellt sind die Luxus-Behausungen samt Fünf-Sterne-Prädikat nun endgültig – und die Reaktionen zeigen, dass auf Usedom offenbar niemand ernsthaft darauf gewartet hat…

Usedom: „Braucht kein Mensch“

Wer richtig Kohle hat und Luxus will, fährt nach Sylt oder Norderney. So galt es lange. Doch mittlerweile hat ausgerechnet Usedom die Preisschraube merklich angezogen. Denn das Projekt „Strandterrasse“ hat sich der Investor Frank Mätzold satte 25 Millionen Euro kosten lassen! Und das Geld soll sich natürlich rechnen.

Der protzige Komplex auf Usedom besticht mit luxuriösen Ferienwohnungen, die der Investor selbst als „Appartements im Fünf-Sterne-Bereich“ betitelt (wir berichteten). Was Usedom-Kenner davon halten, dürfte ihn allerdings wenig freuen.

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Usedom: Frust an der Ostsee

Schnöseliges Sylt-Feeling wollen viele nämlich offenbar nicht, glaubt man rasenden Diskussionen, die sich aktuell in den sozialen Netzwerken um die Usedom-Protzerei entspinnen. „Braucht kein Mensch“, eifert ein Kritiker los, als harten „Schlusspunkt“ bezeichnet ein anderer die Fertigstellung des teuren Baus – ein Schlusspunkt für altbekanntes Usedom-Flair?

Es scheint so, als fürchteten alteingesessene (und wohl auch neue) Usedom-Liebhaber um das, was die Ostsee-Insel bislang ausgemacht hat. Nämlich unaufgeregte Behaglichkeit, moderate Preise und locker sitzende Portemonnaies im wohlverdienten Urlaub. Im Juni sollen die ersten Gäste einziehen, bis dahin sollen im Erdgeschoss der „Strandterrasse“ Geschäfte und Gastronomie eingezogen sein. Ob das klappt?


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Usedom: Mittelschicht abgehängt!

„Für die Normalen wird es nicht möglich sein, dort Urlaub zu machen“, schreibt ein Mann, der Usedom offenbar gut kennt. Mit den „Normalen“ meint er wohl den Otto Normalverbraucher, den kleinen Sparer, der im Urlaub lieber einfachere Ferienwohnungen bezieht – und dann die Insel genießt, ohne seine Altersvorsorge für Luxus anfassen zu müssen. Die „Mittelschicht“ gehe „bald nur noch zelten“, heißt es.

Eine Klatsche, die sich gar nicht mal an den Investor selbst richtet, der immerhin über 10 Jahre auf seine Baugenehmigung warten musste. Die politische Klasse bekommt ihr Fett weg – und die „Strandterrasse“ ist Blitzableiter wie Mahnmal zugleich. Denn während in Deutschland die meisten Menschen ihr Geld zusammenhalten müssen, hart arbeiten und an der Ostsee einfach abschalten wollen, braucht es viel, aber wohl kaum weitere Luxus-Apartments.