Die Natur ist, wenn es gut läuft, im Gleichgewicht. Doch mitunter zeigt sie sich in ihrer ganzen Härte. Wie in einem Zoo im Norden.
Die Szenen, die sich im Gehege des Zoo Schwerin abspielten, sind hart anzusehen. Besucher im Norden drückten hier wohl das ein oder andere Auge zu…
Zoo im Norden: Ein besonderer Anlass
Anders als andere Tierpark im Norden füttert der Zoo Schwerin seine Raubkatzen nicht nur mit Fleischstücken. Tierpfleger hängen regelmäßig ganze Beutetiere in das Gehege. Die Leiber der Tiere sind oft angeschnitten, Rippen und rohes Fleisch schauen zwischen dem Fell heraus. Ein Video davon ging jetzt sogar in den sozialen Netzwerken viral.
Der Warnhinweis zu Beginn des kurzen Films ist eindeutig: „Im Video sind tote Tiere zu sehen“. Ein wichtiger Hinweis für feinfühlige Menschen, die das lieber nicht sehen wollen. Der Clip hat es dann auch in sich. Eine tote Ziege hängt an einem dicken Seil an einem Stahlträger, Tiger „Murray“ wird unruhig.
+++ Zoo im Norden: Besucherin ringt mit dem Tod – was der Elefant macht, geht mitten ins Herz +++
Zoo im Norden: Eine gute „Beschäftigung“
Ihre Instinkte zeigen der Raubkatze sofort, was hier zu holen ist: Frisches Fleisch! Die Muskeln des Tigers zucken sofort, er beschleunigt seinen Schritt. Er nähert sich, reißt mit einer schnellen Bewegung die Ziege vom Seil und trägt den Kadaver weg. Die Beine der Ziege, die wohl noch vor Kurzem den Boden des Zoos im Norden berührten, hängen schlaff herab.
Nicht wenige Besucher dürften sich bei der Live-Darbietung abgewendet haben. „Im Zoo Schwerin füttern wir Raubtiere wie Löwen und Tiger regelmäßig mit ganzen Beutetieren – dies entspricht der natürlichen Ernährung der Tiere. Es ist somit nicht nur förderlich für die körperliche Gesundheit der Raubtiere, sondern ermöglicht auch artgemäße Beschäftigung“.
Mehr News:
Zoo im Norden: Heftige Kritik
Kritische Besucher zeigen sich sogar bestürzt: „Ich frage mich…hat der Tiger mehr Recht auf sein Leben wie das unschuldige Zicklein?“, fragt eine Frau, eine andere setzt nach: „Ich finde es gut, auch wenn damit offen umgegangen wird, auch wenn manche damit trotzdem nicht klar kommen“.
Während generelle Kritik an Tierhaltung in Zoos aufkommt, stellen andere in Frage, ob die Ziege denn wirklich habe sterben müssen – um Besuchern ein Erlebnis zu bieten. Der Zoo Schwerin sagt dazu: „Am häufigsten werden dabei Kaninchen, Hühner, Meerschweinchen und Ziegen – wie im Video – verfüttert.
Neben gekauftem Fleisch verfüttern wir auch Tiere aus dem eigenen Bestand. Uns ist bewusst, dass dies erst einmal erschreckend klingt. Allerdings ist diese Praxis sinnvoll und wichtig, um genetische Vielfalt zu erhalten und Paarung sowie Aufzucht dennoch als wichtigen Teil des Sozialverhaltens der Tiere zu ermöglichen“.