Stell dir vor, jemand begeht einen groben Verkehrsverstoß, doch statt die Strafe zu akzeptieren, überlässt er die Konsequenzen einfach jemand anderem. Klingt absurd?
Tatsächlich steckt hinter dieser ungewöhnlichen Praxis ein lukratives Geschäftsmodell, das immer mehr Aufmerksamkeit erregt – und ernsthafte Folgen für die Verkehrssicherheit haben könnte.
Mehr Gerechtigkeit im Verkehrssystem schaffen
Der gewerbliche Punktehandel bietet Verkehrssündern die Möglichkeit, Punkte gegen Bezahlung an Dritte zu übertragen und so Fahrverbote zu umgehen (>> wir berichteten). Diese Praxis nutzt eine Gesetzeslücke aus, die laut ADAC dringend geschlossen werden muss. Für den ADAC steht fest, dass die Verkehrssicherheit durch solche Umgehungsstrategien gefährdet wird.
Laut einer ADAC-Umfrage ist der Punktehandel 43 Prozent der Autofahrer mit Punkten bekannt. 50 Prozent könnten sich vorstellen, diesen Service zu nutzen, solange sie keine rechtlichen Konsequenzen befürchten müssen. 72 Prozent der Befragten fordern jedoch eine konsequente Bestrafung der Beteiligten, um die Integrität des Verkehrssystems zu wahren.
++ Verkehr: Autofahrer müssen schlucken! Gebühr wird immer teurer ++
Der ADAC sieht in der ausreichenden Personalausstattung der Bußgeldstellen einen Schlüssel, um Straftaten effektiver aufzudecken. Das Bayerische Polizeiverwaltungsamt spricht sich zudem für strenge Sanktionen und mögliche Sperrungen der Internetseiten der Punktehändler aus. Der ADAC fordert ein Bußgeld von bis zu 30.000 Euro, um den Punktehandel unattraktiv zu machen.
ADAC mahnt Stabilität im Verkehr an
Der ADAC rät dringend davon ab, Punkte oder Fahrverbote privat zu übertragen. Das Punktesystem sei unverzichtbar, um Verstöße im Verkehr zu ahnden. Der Gesetzgeber müsse aktiv werden, um Täuschungen sowohl im privaten als auch gewerblichen Umfeld zu unterbinden. So bleibt die Verkehrssicherheit gewährleistet.
Durch stärkere Kontrollen und hohe Strafen könnten die Behörden den gewerblichen Punktehandel effektiv eindämmen. Die neue Bundesregierung sollte die Gesetzeslücke zeitnah schließen und dadurch das Vertrauen in das Verkehrssystem stärken.
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Dieses Vorgehen stellt sicher, dass die Sanktionen fair bleiben und Verkehrssünder ihre Verantwortung übernehmen.