Die Ölpreise sind auf Talfahrt – und das könnte für Millionen Autofahrer im Straßen-Verkehr eine spürbare Entlastung bedeuten. So kostete am Montag ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent nur noch 58,50 Dollar (etwa 52,11 Euro), US-Öl der Sorte WTI lag bei 55,30 Dollar (etwa 49,26 Euro).
Beide Preise fielen im Tagesverlauf um rund fünf Prozent – so niedrig waren sie zuletzt im Februar 2021. Experten sind sich nun sicher: Die Preise könnten noch weiter fallen. Doch warum?
Verkehr: Ölpreise sinken deutlich – Superpreis unter 1,60 möglich
Der Preisverfall kommt jedoch nicht aus dem Nichts. Bereits im April hatten die Ölpreise deutlich nachgegeben. Die Sorte Brent verbilligte sich in nur einem Monat um mehr als zehn Dollar – ein Minus von rund 15 Prozent. Einen so starken Preisverfall in einem April hatte es zuletzt 1988 gegeben.
Trotz der ohnehin sinkenden Preise einigte sich der Ölverbund der Opec-Staaten und ihrer Partner am Wochenende darauf, die Fördermenge im Juni um 11.000.000 Barrel zu erhöhen. Konkret sollen 411.000 Barrel pro Tag zusätzlich auf den Markt kommen. Die Märkte reagierten prompt – mit weiter fallenden Preisen.
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„Das ist eine gute Nachricht für alle“, sagt ING-Chefvolkswirt Carsten Brzeski zu „Bild“. Und weiter: „Besonders für die leidgeprüfte Industrie in Deutschland, aber auch für Verbraucher und Autofahrer.“ Denn: Wenn Rohöl günstiger wird, sinken in der Regel auch die Preise an den Tankstellen. Fachleute halten daher Superpreise unter 1,60 Euro pro Liter für durchaus möglich.
„Billiger Tank-Sommer kommt“: Experte wird deutlich
„Der billige Tank-Sommer kommt“, so Brzeski weiter. „Wir haben derzeit ein Niveau bei den Ölpreisen wie zuletzt 2021. In der Folge lag der Spritpreis etwa bei 1,50 Euro pro Liter.“ Auch der aktuell starke Euro könne helfen, dieses Preisniveau wieder zu erreichen. „Die Fahrt in die Sommerferien wird billiger!“
Und es gibt noch mehr Grund zur Hoffnung – auch der ADAC unterstützt die Preis-Prognosen für die vielen Teilnehmer im Verkehr. Dieser hat nämlich über 14.000 Tankstellen ausgewertet. Das Ergebnis? Tanken war im April so günstig wie noch nie in diesem Jahr. So kostete ein Liter Super E10 im bundesweiten Durchschnitt 1,69 Euro – 0,9 Cent weniger als im März. Diesel war mit 1,59 Euro sogar vier Cent billiger.
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Und es kommt noch besser, denn die Tendenz ist weiter fallend. „Bei beiden Kraftstoffen sehen wir angesichts des deutlich gesunkenen Ölpreises noch Potenzial nach unten“, so der ADAC. Klingt, als könnten die Autofahrer im Straßen-Verkehr demnächst mit einem Lächeln an die Zapfsäule fahren.