Sommer, Sonne, gute Laune – so stellen sich viele die Monate von Juni bis bestenfalls weit in den September hinein vor. Der Blick aus dem Fenster zeigt in Deutschland aber aktuell ein ganz anderes Bild. Statt strahlend blauem Himmel zieht eine graue Wolkendecke nach der anderen vorbei, bringt Regen, Kälte und Windböen mit sich.
Die Höchsttemperaturen pendeln sich seit Tagen bei knapp über 20 Grad ein. Manch einer hat die Hoffnung auf einen Bilderbuch-Sommer 2025 schon aufgegeben – und verfällt womöglich bereits in einen tristen Herbst-Blues. Mitten im August!
Doch von diesem Gefühl muss man sich nicht herunterziehen lassen. Psychologin Alicia Schellhorn hat unserer Redaktion verraten, wie man den wetterbedingten Stimmungsschwankungen am besten entgegenwirken kann.
Sommer fällt ins Wasser: Triste Stimmung
Es gibt zahlreiche Gründe, warum Menschen emotional auf eine derart prägnante Wetterlage, wie sie aktuell vorherrscht, reagieren, erklärt Schellhorn. Viele davon hängen von individuellen Persönlichkeits-Faktoren ab – gleichzeitig reagiert der menschliche Körper aber auch auf Veränderungen bei Licht, Temperatur und Luftfeuchtigkeit. „Trübe, lichtarme Tage führen zu mehr Müdigkeit und Antriebslosigkeit durch die erhöhte Melatoninausschüttung“, so die Psychologin.
Dass gerade jetzt in der Ferienzeit das fehlende Sommerwetter vielen Menschen stärker trifft, kann Schellhorn nachvollziehen. Das liege vor allem an den Erwartungen an die heiße Jahreszeit. „Der Sommer wird gemeinhin mit Sonne, Wärme, Leichtigkeit und Unternehmungslust assoziiert“, erklärt sie. „Bleibt das aus, wird das als Verlust wahrgenommen und schlägt stärker auf die Stimmung.“
Im tatsächlichen Herbst habe man eine ganz andere Erwartungshaltung an das Wetter. Wenn man sich hier an nasskalten Tagen gemütlich zu Hause zurückzieht, hat man nicht das Gefühl, gesellige Großevents – wie sie im Sommer häufiger draußen stattfinden – zu verpassen.
Vom miesen Wetter nicht unterkriegen lassen
Doch was tun gegen das Stimmungstief? Schellhorn hat mehrere Tipps. Vor allem Aktivität kann hier helfen. Soziale Kontakte pflegen, neue Hobbys wie z.B. Kochen angehen – oder auch an wolkenverhangenen Tagen ein paar Minuten nach draußen gehen. Auch ohne 30 Grad und blauem Himmel kann man im Freien etwas Tageslicht aufnehmen, was sich durchaus positiv auf die Stimmung auswirken kann. Genau wie Bewegung und Sport natürlich.
Mehr News:
Und auch im Kopf lässt sich einiges machen. Stichwort „Mindset“. Wer innerlich die ganze Zeit negativ auf das Wetter draußen blickt, kann versuchen, einen anderen positiven Ansatz zu finden. Statt den Regen draußen zu verteufeln, könnte man sich beispielsweise darauf freuen, gemütlich drinnen auf dem Sofa die Lieblingsserie schauen zu können.
Oder man akzeptiert ganz radikal, dass man am Wetter sowieso nichts ändern kann – ganz nach dem Motto: „Es ist, wie es ist.“ Man muss es nicht mögen, aber man kann es sowieso nicht beeinflussen. Also konzentriert man seine Energie nicht auf den Frust über die grauen Wolken, sondern auf die Dinge, die man aktiv beeinflussen und die einen nachhaltig aufmuntern können.