Veröffentlicht inVermischtes

Nach Tötung von einem Dutzend Affen – Zoo-Chef erhält üble Morddrohungen!

Der Chef des Zoos in Nürnberg muss sich nun einer Welle aus Hass und Morddrohungen stellen – Grund dafür ist die Tötung der Paviane …

© IMAGO/Ardan Fuessmann

Ein Altersheim für ausgemusterte Zirkus-Elefanten

In Zentralfrankreich gibt es den europaweit ersten Altersruhesitz für ausgemusterte Elefanten aus Zoos und Zirkussen. Bis zu sieben Tiere können in Bussière-Galant einen ruhigen Lebensabend verbringen.

Im Tiergarten Nürnberg wurden zwölf Paviane aus Platzgründen erschossen (>>> wir berichteten). Doch nach der Tötung der Affen ist noch lange nicht Schluss mit dem Drama – ganz im Gegenteil.

Denn seitdem steht Zoodirektor Dag Encke im Zentrum einer Welle von Hass, Bedrohungen und Anzeigen – er erhält nun sogar Morddrohungen!

Nürnberger Zoo tötet Affen – Chef erhält Morddrohung

Nach der Erschießung von zwölf Affen im Nürnberger Tiergarten ist zwar Platz im Gehege entstanden – doch im Internet tobt eine Welle des Hasses. Dabei erhielt Zoodirektor Dag Encke auch viel Unterstützung von Experten. Fachleute erklärten, dass es notwendig sei, Tiere aus Gruppen herauszunehmen, wenn diese zu groß werden.

++ Tiergarten-Chef in Nürnberg lässt Affen töten – seine Anfänge machte er in diesem NRW-Zoo ++

Doch viele Tier-Fans sehen das wohl anders, denn der Zoodirektor berichtet, dass er nach der Entscheidung mehrere Morddrohungen erhalten habe. Einige dieser Drohungen seien bereits bei der Polizei angezeigt – insgesamt seien es bislang etwa zehn Fälle gewesen. „Man sollte Sie auch erschießen und ihren Körper den Geiern und Löwen zum Fraß hinwerfen“, zitiert Encke eine der vergleichsweise „harmloseren“ Nachrichten.

Vergleich mit NS-Kriegsverbrecher

Besonders im Internet werde der Hass oft ungefiltert und brutal. Ein besonders schmerzlicher Vergleich sei der mit dem NS-Kriegsverbrecher Josef Mengele gewesen. Doch es gab auch Momente der Menschlichkeit: In zwei Fällen hätten sich die Verfasser der Hass-Postings später entschuldigt. Encke habe diese Entschuldigungen angenommen, denn „man muss als Gesellschaft irgendwie weitermachen“.

Im Gespräch mit den „Nürnberger Nachrichten“ zeigt sich der Tiergarten-Chef auch verständnisvoll: Kritik und Protest, auch gegen seine Person, müsse er aushalten. Gleichzeitig mahnt Encke: Wenn manche Menschen „das Leben von Tieren so hoch oder sogar höher als das eines Menschen bewerten“, spiegle das ein negatives Bild vom Menschen wider. „Menschen und Tiere haben eben nicht die gleichen Rechte. Alles andere ist eine Illusion.“

Tiergarten musste durch Beamte gesichert werden

Weiter betont er, dass für ihn die Situation tief belastend war. Am Tag der Tötungen musste der Tiergarten von einem großen Polizeiaufgebot gesichert werden, nachdem Aktivisten über ein Tor eingedrungen waren und die Pressekonferenz unter Schutz einer Spezialeinheit stattfinden musste.

In den Wochen davor gab es sogar Hinweise darauf, dass konkrete Angriffspläne gegen Menschen bestanden – daher sei der Austausch mit der Polizei besonders eng gewesen.



Doch nicht nur der Nürnberger Zoo muss sich mit einer Welle der Kritik auseinandersetzen, sondern auch ein Zoo in Dänemark. Er rief Haustierbesitzer dazu auf, ihre Lieblinge abzugeben, um sie verfüttern zu lassen. Mehr dazu HIER.