Der Autosektor durchlebt dieser Jahre seine wohl rasanteste Veränderung. Der Wechsel hin zur Elektromobilität setzt die Platzhirsche wie VW, Mercedes oder BMW unter Druck und ermöglicht vergleichsweisen jungen Konzernen einen raschen Aufstieg. Einen solchen hat beispielsweise Tesla hingelegt. Das Unternehmen von Elon Musk hat sich frühzeitigt auf E-Antriebe konzentriert. Jetzt spielt sich ein anderer Name in den Vordergrund – und die Aktie kratzt am eigenen Rekord.
Die Rede ist vom chinesischen Konzern BYD, in voller Länge „Build your dreams“. Das Unternehmen existiert zwar bereits seit 30 Jahren, den öffentlichkeitswirksamen Durchbruch schaffte der Konzern aber erst im Jahr 2010. Damals wurde BYD vom US-amerikanischen Wirtschaftsmagazin „US-Bloomberg Businessweek“ zum leistungsfähigsten Technologie-Unternehmen der Welt gekürt. Zu jenem Zeitpunkt entwickelte sich das Papier von einem Pennystock zu einer mittelschweren Aktie. Der Wert pro Aktie lag am 1. April 2010 bei 7,74 Euro.
BYD-Aktie: Beachtlicher Sprung nach Vorstellung der Quartalszahlen
Schon im Jahr 2009 brachte BYD sein erstes batteriebetriebenes Elektroauto auf den Markt, doch erst seit 2021 expandiert man in Überseemärkte. Die E-Fahrzeuge, die zu deutlich günstigeren Konditionen produziert werden als die europäische Konkurrenz, werden vor allem in Europa immer attraktiver. Mitte November 2021 erreichte die Aktie mit 34,21 Euro ihren vorläufigen Höhepunkt.
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Das aktuelle Jahr markiert einen weiteren Meilenstein in der Konzerngeschichte. Zusammen mit den Plug-in-Hybridfahrzeugen verkaufte BYD im ersten Quartal über eine Million Fahrzeuge mit alternativer Antriebstechnik. Dies entspricht einem Anstieg von 59,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Insgesamt wurden 416.388 E-Autos an den Konsumenten gebracht. Zum Vergleich: Der Branchenprimus Tesla verkauft „nur“ 336.681 E-Autos. Über die Begrifflichkeit des Primus dürfte künftig daher zu streiten sein.
BYD nimmt Europa in den Fokus
Die Aktie reagierte überaus positiv auf die jüngsten Zahlen. Zum Start in die neue Woche sprang das Papier auf 47,43 Euro (12. Mai, 13.20 Uhr). Unter dem Strich steht ein Plus von 6,7 Prozent im Vergleich zum Aktienwert bei Abschluss der zurückliegenden Woche (9. Mai).
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In Europa wird man unterdessen besonders hellhörig, denn BYD hat angekündigt, bis 2030 die Hälfte aller Fahrzeuge außerhalb von China verkaufen zu wollen. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters, die sich auf Insider stützt. Mit diesem Ziel verbunden ist eine forsche Expansion nach Europa und Südamerika, heißt es.
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