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Bürgergeld reicht nicht: Eltern verzichten für Kinder auf Essen

Eine neue Studie zeigt: Bürgergeld-Empfänger kämpfen oft mit Existenznöten. Kritik an den Kürzungsplänen der Merz-Regierung wird lauter.

© IMAGO/Westend61

Bürgergeld: Was Familien mit Kindern wissen müssen

Bürgergeld: Was Familien mit Kindern wissen müssen

Das Bürgergeld sorgt erneut für Diskussionen: Eine aktuelle Studie zeigt, dass viele Empfängerinnen und Empfänger am Existenzminimum leben, während sie teils sogar auf Essen verzichten, um ihre Kinder zu versorgen. Gleichzeitig plant die Merz-Regierung, die Sozialleistung zu kürzen, und erntet dafür heftige Kritik. Experten warnen vor den langfristigen Folgen von Armut, die oft von einer Generation an die nächste weitergegeben wird.

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Bürgergeld: Kritik an Kürzungsplänen der Merz-Regierung

Das Bürgergeld steht erneut in der Kritik – und mit ihm auch die Empfängerinnen und Empfänger. Während die Sozialmaßnahme ursprünglich als soziales Sicherheitsnetz für die Arbeiterklientel gedacht war, wird sie von vielen arbeitenden Menschen als bedingungsloses Alimente wahrgenommen. Ein neues Licht auf die Realität der Bürgergeldbezieher wirft jedoch eine aktuelle Studie des Vereins Sanktionsfrei.

Laut der Untersuchung leben viele von ihnen am absoluten Existenzminimum und verzichten sogar darauf, selbst genug zu essen, um ihre Kinder zu versorgen. „Über die Hälfte der Eltern müssen regelmäßig auf Essen verzichten, damit ihre Kinder satt werden. Da läuft etwas grundlegend falsch“, betonte Helena Steinhaus, Vorstandsmitglied von Sanktionsfrei, bei der Präsentation der Studie in Berlin. Die Pläne der Merz-Regierung, beim Bürgergeld zu kürzen, treffen daher auf heftigen Widerstand.

Empfänger kämpfen mit Existenznöten

Ein Drittel der Bürgergeldempfänger sind Kinder und Jugendliche. Laut der Studie reichen die derzeitigen Leistungen für ein würdevolles Leben nicht aus. Eine alleinerziehende Person erhält monatlich 563 Euro, während Kleinkinder mit 357 Euro auskommen müssen. Dies allein reiche oft nicht einmal für die grundlegenden Bedürfnisse der Familie, ergab die Umfrage unter über 1000 Bürgergeldbeziehern. Eine Befragte erklärte, sie müsse regelmäßig zwischen Essen und dringend benötigter Kleidung für ihre Kinder wählen.

Der DIW-Chef Marcel Fratzscher warnte bei der Präsentation ebenso vor den tiefgreifenden Konsequenzen. „Armut wird vererbt“, erklärte er. Kinder aus finanzschwachen Haushalten hätten ein wesentlich höheres Risiko, später selbst in Armut zu leben.


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Fratzscher spricht sich klar gegen die Bürgergeld-Kürzungspläne der Merz-Regierung aus und fordert stattdessen eine Erhöhung der Leistungen. Auch Sanktionsfrei plädiert für eine menschenwürdigere Grundsicherung. Die Ergebnisse der Studie zeichnen ein alarmierendes Bild, das dem negativen Image der Bürgergeldempfänger widerspricht. Während die politische Debatte über die Zukunft des Bürgergelds läuft, bleiben die schwächsten Mitglieder der Gesellschaft weiterhin auf dringende Unterstützung angewiesen.

Dieser Artikel wurde teils mit maschineller Unterstützung erstellt und vor der Veröffentlichung von der Redaktion sorgfältig geprüft.