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ARD-Zuschauer fassungslos über Moderation von Caren Miosga: „Totalausfall“

Aufregung um AfD-Chef Chrupalla bei Caren Miosga. Die ARD-Zuschauer nehmen die Moderation von Miosga auseinander.

Caren Miosga in der Kritik.
© IMAGO/dts Nachrichtenagentur

Kurz erklärt: Wie der Verfassungsschutz die AfD-Landesverbände einstuft

Vor dem Oberverwaltungsgericht (OVG) in Münster wird verhandelt, ob das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) die AfD als Gesamtpartei weiterhin als rechtsextremistischen Verdachtsfall führen darf. Für zahlreiche Landesverbände gilt das bereits. Zudem gelten drei AfD-Landesverbände als gesichert rechtsextrem.

AfD-Chef Tino Chrupalla als Hauptgast in einer der wichtigsten Polit-Talkshows Deutschlands. Schon im Vorfeld deutete sich an, dass das zu reichlich Unverständnis und Aufregung führen wird. Offenbar hat sich Caren Miosga keinen Gefallen getan.

+++ Auch spannend: Caren Miosga: Kurz nach Ausstrahlung ist das Desaster perfekt +++

Auf X werden unzählige empörte und vernichtende Kommentare von ARD-Zuschauern gepostet, noch während die Sendung läuft oder kurz danach. Die Moderatorin kommt dabei besonders schlecht weg!

Caren Miosga unter Beschuss: „Wohlfühltalk“, „unwürdig“, „Offenbarungseid“

So analyisiert der Journalismus-Professor Tanjev Schultz: „Geplänkel, Wohlfühltalk, Chrupalla kann parieren, weil es ständig um Krah geht (der da nicht sitzt) – soll so der Umgang mit Rechtsextremismus im Wahljahr jetzt bei der ARD aussehen?“ Miosga wird von Zuschauern besonders dafür in die Mangel genommen, mit Chrupalla zu freundlich und schonend umgegangen zu sein.

Dieses „charmante, oberflächliche Geplauder“ sei einer Journalistin „unwürdig“, findet ein Zuschauer, der laut Profil bei den Grünen aktiv ist. Ein anderer, ebenfalls bei den Grünen engagiert, beklagt auf X die aus seiner Sicht unpassende „richtig heitere Stimmung“ im Studio. „Warum zur Hölle kuschelt Miosga mit diesem Faschisten?“, beschwert sich ein weiterer.

Der Anwalt Thomas Stadler erkennt gar einen „journalistischen Offenbarungseid“. Ein weiterer spricht von einem „Totalausfall“. Der SPD-Aktivist Dario Schramm urteilt: „Diese Miosga-Sendung ist ein Lehrstück, warum das Einladen von AfDlern in Talkshows so unfassbar in die Hose gehen kann.“ Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbandes, findet: „Alles an dieser Sendung war so derart grausam, man wusste nicht, ob man lachen oder weinen soll.“

Miosga fragt Chrupalla, ob er Ministerpräsident wird

Eine Stelle sorgt besonders für Kopfschütteln bei vielen Zuschauern. Miosga fragt Chrupalla, ob er sich vorstellen könne, Ministerpräsident in Sachsen zu werden. Chrupalla lässt es offen: „Das wird man sehen, wenn es so weit ist.“ Für viele geht die Normalisierung der AfD spätestens hier zu weit. Zumal die aktuellen Umfragen im Freistaat tatsächlich kaum ein denkbares Szenario hergeben, dass die AfD eine eigene Regierungsmehrheit erringen könnte.

Geld aus Russland: AfD-Chef will nichts kategorisch ausschließen

Inhaltlich dreht es sich bei Miosga auch um die Vorwürfe gegen die Europa-Kandidaten Maximilian Krah und Petr Bystron. Ihnen wird vorgeworfen, für prorussische Propaganda Geld angenommen zu haben, was beide bestreiten. Der AfD-Bundesvorstand will sich am Montagabend erneut mit dem Thema befassen. Dabei sollen auch Bystron und Krah noch einmal gehört werden.

Chrupalla bekräftigt in der Sendung, die AfD werde es nicht dulden, dass Meinungen oder Positionen käuflich seien. In einem solchen Fall müsste der Betreffende die Partei verlassen. Solange aber keine Beweise auf dem Tisch lägen, gelte die Unschuldsvermutung. „Von daher stelle ich mich zum Tag heute hinter diese beiden Kollegen.“   


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Ausschließen will der AfD-Chef die Korrumpierbarkeit von Politikern aber generell nicht. „Es kann immer was kommen“, so Chrupalla bei Miosga. Das wäre kein Einzelfall. Solche Fälle habe es in allen Parteien gegeben.