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Wahl-O-Mat zur Europawahl: Eine Frage finden viele sonderbar – „Tierschutzpartei deswegen vorne“

Der Wahl-O-Mat zur Europawahl ist eine große Hilfe. Diese Frage sorgt jetzt jedoch für Aufsehen und bringt einer Kleinstpartei Spitzenwerte.

Der Wahl-O-Mat ist zur Europawahl sehr gefragt. Doch eine Frage sorgt für Furore.
© imago images/Steinach

EU-Wahl: Keine 5-Prozent-Hürde - diese Kleinparteien haben eine Chance

Bei der EU-Wahl 2024 haben diese Kleinparteien eine Chance.

Der Wahlkampf zur Europawahl nimmt Fahrt auf, in knapp einem Monat (9. Juni) ist es so weit. Aktuellsten Umfragen nach liegt hierzulande die CDU/CSU bei rund 30 Prozent, AfD, SPD und Grüne kämpfen um Platz 2, mit Umfragewerten zwischen 13 bis 17 Prozent.

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Die Zahlen sind zu diesem frühen Zeitpunkt natürlich wenig aussagekräftig, zumal sich ein großer Teil der Deutschen noch gar nicht sicher ist, wem sie ihre Stimme schenken möchten.

Wahl-O-Mat zur Europawahl startet

Eine wichtige Unterstützung in der Findungsphase ist der Wahl-O-Mat, der seit 2002 verfügbar ist. Insgesamt kann man in 38 Fragen seine eigene Position ermitteln, ein anschließender Prozentwert zeigt die Übereinstimmung mit den bei der Europawahl antretenden Parteien an.


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Seit dem 7. Mai ist das Online-Tool der Bundeszentrale für politische Bildung verfügbar. Schon jetzt wurde es über eine Million mal genutzt, wie Daniel Kraft, Pressesprecher der Bundeszentrale, auf „X“ mitteilt.

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Doch bei all der Euphorie gibt es auch Kritik, speziell an dem Inhalt einiger der 38 Thesen. So bekommen viele User die „Tierschutzpartei“ als Wahl-Tipp vorgeschlagen, obwohl diese bei der letzten Europawahl lediglich 1,4 Prozent holte. Das liegt unter anderem an einem polarisierenden Vierbeiner: dem Wolf.

Die Rudeltiere, die in Deutschland 150 Jahre lang als ausgerottet galten, sind wieder auf dem Vormarsch. Im Jahr 2000 wurden in Deutschland die ersten Wolfswelpen in Freiheit geboren, der NABU zählte im letzten Jahr insgesamt 184 Rudel.

Darf der Wolf geschossen werden?

Das Problem: Die Jagdtiere reißen nicht nur andere Wildtiere, sondern auch Nutzvieh. Im Jahr 2019 meldete das Bundesministerium insgesamt 887 Wolfsangriffe, getötet wurden 2894 Tiere. Vor allem Schafe, aber auch Rinder und Pferde. Tendenz steigend. Entsprechend ist eine Diskussion darüber entfacht, ob der Wolf, der eigentlich gemäß Bundesnaturschutzgesetz streng geschützt ist, in das Jagdrecht aufgenommen werden sollte und künftig geschossen werden darf. Eine Fragestellung, die es unter die besagten Top 38 des Wahl-O-Mat geschafft hat.

Die Tierschutzpartei ist strikt gegen eine solche Aufnahme – und scheint deswegen aktuell beim Wahl-O-Mat zu punkten. Mit etwas Gespött kursieren auf X Postings mit Überschriften wie „das Thema wird die Europawahl entscheiden, ich sage es euch“ oder „von 38 Thesen gibt es KEINE zu den Themen (Long) Covid, Gesundheit, Prävention, Pandemievorbereitung… Es gibt jedoch welche zur Jagd von Wölfen und Fischfangquoten“.

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Auch wenn einige das Thema für aufgebauscht halten, so hat es durchaus seine Relevanz. So gibt es beispielsweise in der Region Hannover eine spezielle Abschussgenehmigung, die bei Tierschutzverbänden auf viel Kritik stößt. Die Zusammensetzung im EU-Parlament bestimmen dürfte der Wolf jedoch nicht.