Jette Nietzard hat ein Selfie mit einem Pullover gepostet, der mit einer polizeikritischen Botschaft bestickt war. Jetzt hagelt es massive Kritik für die Chefin der Grünen Jugend, Nietzard rudert deshalb zurück.
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Grüne Jugend-Chefin postet umstrittenen Pullover
Mit einer Instagram-Story sorgte Grüne Jugend-Chefin Jette Nietzard für ziemlichen Gegenwind. Sie hatte ein Selfie von sich veröffentlicht, auf dem sie einen Pullover mit dem Schriftzug „A.C.A.B“ trägt. Die Abkürzung steht für „All Cops Are Bastards“, was übersetzt so viel bedeutet wie „Alle Polizisten sind Schweine“. Sie wird besonders in polizeikritischen Kreisen verwendet.
Im Netz löste sie eine heftige Diskussion über das Pullover-Selfie aus. Viel Kritik kam auch aus der eigenen Partei. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag, Konstantin von Notz, schrieb auf X, das Akronym sei „ein völlig unterirdischer, inakzeptabler und beleidigender Take für alle Polizistinnen und Polizisten“.
Andere Abgeordnete wie Marcel Emmerich pflichten bei. Er schreibt: „Solche provokanten Einzeläußerungen spiegeln nicht die Position unserer Fraktion und der Partei wider. Die Polizei handelt täglich mit großer Verantwortung und Einsatzbereitschaft dafür, dass unsere Sicherheit und Freiheit gewährleistet bleiben.“
Nietzard rudert zurück
Inzwischen hat sich Nietzard selbst zu der Aufregung geäußert. Im Podcast „5-Minuten-Talk“ des „stern“ sagte sie: „Ich glaube nicht, dass das der richtige Weg war, um auf die Probleme aufmerksam zu machen.“ Sie habe den Pullover als Privatperson getragen und auch das Foto in dieser Rolle gepostet. Gleichzeitig räumt sie ein: „Dass ich als Sprecherin der Grünen Jugend damit auffalle, hätte mir vielleicht klar sein müssen.“ Einen politischen Diskurs habe sie mit dem Post eigentlich nicht lostreten wollen. „Jetzt haben wir ihn. Aber ich glaube nicht, dass es der richtige Weg war.“
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Trotzdem bleibt die 26-Jährige bei ihrer grundsätzlichen Kritik an der Polizei. Sie betont: „Ich hasse natürlich nicht die Polizei als Ganzes. Aber was ich hasse, ist das System dahinter und wie es gerade aufgebaut ist.“ Ihrer Ansicht nach fehle es an verlässlichen Polizeistudien, einer konsequenten Aufarbeitung von Gewalt und an Transparenz bei rassistischen Vorfällen.