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Papst-Wahl: Vatikan-Insider tritt nach – „Absolut schäbig“

Nächstenliebe im Vatikan? Tatsächlich gibt es auch im Kirchenstaat Intrigen und Kränkungen. Nach der Papst-Wahl tritt ein Deutscher nach.

© IMAGO/Catholicpressphoto

Das ist Leo XIV.: Der neue Papst aus den USA

Schon mehrfach fiel der frühere Privatsekretär von Papst Benedikt, Erzbischof Georg Gänswein, als Franziskus-Gegner auf. Kurz nach dem Tod des Argentiniers legt der Deutsche nach.

Die katholische Kirche hat einen neuen Papst. Noch immer ist aber unklar, für welchen Kurs Papst Leo XIV. stehen wird. Wird er als Reformer auftreten, ähnlich wie sein Vorgänger Franziskus? Oder doch eher als Brückenbauer zwischen dem liberalen und konservativen Flügel der Kirche? Einer derjenigen, der die Kirche genau so konservieren will wie sie ist, tritt jetzt öffentlich nach.

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Gänswein hat alte Rechnung mit Papst Franziskus

In seinem Buch „Nichts als die Wahrheit. Mein Leben mit Benedikt XVI.“ kritisierte Gänswein Papst Franziskus bereits unverhohlen. Er behauptete, es habe Spannungen zwischen den beiden Päpsten gegeben. Das Enthüllungsbuch, das direkt kurz nach dem Ableben von Benedikt erschien, sorgte für Schlagzeilen. Es gab Kritik von hohen Kirchenmännern über die Indiskretionen Gänsweins in diesem Buch.

Er wurde zwischenzeitlich aus dem Vatikan zurück in sein Heimatbistum Freiburg geschickt, mittlerweile ist er aber Apostolischer Nuntius im Baltikum. Nach dem Tod von Franziskus gibt sich der Erzbischof wenig versöhnlich.

Katholiken empört: „Nicht ein Funke Anstand und Respekt“

Der 68-Jährige kommentierte laut der Tageszeitung „Corriere della Sera“ die Wahl von Leo XIV. mit diesen Worten:

„Ich nehme derzeit eine weit verbreitete Erleichterung wahr. Nach einem Ende der Zeit der Willkürlichkeiten kann man nun auf einen Papst zählen, der in der Lage ist, Stabilität zu garantieren und sich auf die existierenden Strukturen zu verlassen, ohne sie auf den Kopf zu stellen und sie zu erschüttern.“

Erzbischof Gänswein über Papst Leo XIV.

Papst Leo XIV. habe mit seinem gewählten Namen und der Kleidung gezeigt, dass er auf Kontinuität setze, freut sich Gänswein. Unter Katholiken aber kommen seine Einschätzungen nicht überall gut an.

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Auf der Instagram-Seite von „domradio.de“ hagelt es empörte Reaktionen, als das Portal über die Aussagen Gänsweins berichtete. „Absolut schäbig, so über einen erst vor wenigen Tagen verstorbenen Papst herzuziehen. Dieser Stil spricht für sich“, kommentiert ein Mann. „Wenn Jesus eins war, dann ein revolutionärer Erneuerer. Stillstand braucht kein Mensch und vor allem kein Christ“, so ein weiterer. „Der ist doch immer noch beleidigt“, vermutet ein anderer Kommentator.


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In weiteren Kommentaren wird das Verhalten Gänsweins als „geschmacklos“ oder auch „unangenehm“ bezeichnet. „Nicht ein Funke Anstand und Respekt“, beschwert sich ein weiterer Nutzer über den Kirchenmann.