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Grüne werden sich Baerbock zurückwünschen, wenn SIE ihr Comeback feiert

Plötzlich ist sie wieder da! Mit Typveränderung und Instagram-Fans. Für manche ein Albtraum, doch für die Grünen die letzte Rettung.

Kann sie die Grünen aus der Bedeutungslosigkeit hilen? Der Anfang ist gemacht: Eine junge Politikerin ist auf der Überholspur.
© IMAGO / Sven Simon

Ricarda Lang privat: Das ist der Mann an der Seite der Grünen-Politikerin

Die Grünen Frauen polarisieren. Meist ganz ungewollt, wie Annalena Baerbock und Claudia Roth, manchmal mit Kalkül, wie Jette Nietzard. Dennoch oder vielleicht gerade deswegen sind diese Politikerinnen erfolgreich. Ricarda Lang ist die nächste in den Startlöchern, wenn sie nach der Macht greift, wird es schwer sein, sie zu stoppen.

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Denn die ehemalige Bundesvorsitzende legt eine ganz schöne Veränderung hin und entfacht ein bislang ungenutztes Potenzial. Eine Analyse zum großen Comeback der Grünen-Politikerin.

Lang kann das sein, was Spahn nicht ist

Lang machte zuletzt 2024 Schlagzeilen. Sie übernahm gemeinsam mit ihrem Co-Chef Omid Nouripour die Verantwortung für die schlechten Ergebnisse der Grünen bei der Europawahl und den Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg. Sie traten zurück, wollten frischen Wind reinlassen. Ein Schritt, der auch Parteigegner Respekt zollen ließ, auch wenn er den Grünen nicht wirklich half.

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Politiker wie Jens Spahn (CDU) kleben schließlich mit schlimmeren Skandalen noch immer an ihren Positionen. Lang könnte dadurch also als verantwortungsvoll wahrgenommen werden – aber das allein macht ja noch keine Spitzenpolitikerin, die auch gewählt wird, oder?

Vielleicht nicht, aber Lang hat etwas, das die Grünen gerade brauchen, und das kommt so: Die heute 31-Jährige war früher Vorsitzende der Jugendorganisation von Bündnis 90/Die Grünen. Sie ist selbst eine junge Frau, offen bisexuell, wurde von einer alleinerziehenden, im sozialen Sektor arbeitenden Mutter großgezogen. Sie hat also das Potenzial zur Identifikation mit genau der Wählerschaft, die die Grünen gerne erreichen wollen und es bis vor kurzem auch noch getan haben: die jungen Akademikerinnen, mit sozialer Ader.

Alte Wähler wiedergewinnen?

Die erreicht Lang auch gut, denn sie hat etwas, das viele ihrer Kollegen noch nicht verstanden haben: Sie ist präsent auf Social Media. Ricarda Lang hat fast 200 Tausend Follower auf Instagram, das ist keine kleine Zahl für eine Oppositionspolitikerin, die gerade kein größeres Amt innehat. Auch auf „X“ teilt sie gerne aus, macht von sich reden. Noch hält die Grünen-Abgeordnete dabei die Waage – zwischen Sticheleien gegen die politische Konkurrenz, am liebsten Friedrich Merz, die aber nicht unter die Gürtellinie gehen.


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Eine Parteikollegin, die das nicht geschafft hat, und dafür von ihren Kollegen ordentlich abgestraft wurde, ist Jette Nietzard, die Chefin der Grünen-Jugend, die nun nicht mehr für dieses Amt kandidieren will. Schlecht für sie, aber möglicherweise gut für Lang, die nun die Aufmerksamkeit der Schlagzeilen auf sich ziehen kann. Nietzard lässt, obwohl sie die Partei nicht verlässt, eine Lücke im linken Flügel der Grünen. Lang kann das für sich nutzen, und diejenigen Grünen Wähler zurückgewinnen, die in der letzten Bundestagswahl zu den Linken abgewandert sind.