US-Präsident Trump hat für einen weiteren Eklat im Weißen Haus gesorgt. Am Mittwoch (21. Mai) empfing der Republikaner den südafrikanischen Präsidenten Cyril Ramaphosa – und stellte ihn vor versammelter Presse bloß. Er würde einen „Genozid“ in seinem Land vorantreiben.
Vor wenigen Wochen sorgte das Treffen von Trump und Selenskyj in Washington für Furore. Der Amerikaner polterte in einer Tour gegen seinen Amtskollegen, das Treffen wurde daraufhin vorzeitig beendet. Der Eklat war perfekt.
Trump-Vorwürfe prallen an Amtskollegen ab
Jetzt legte Trump wieder los, Leidtragender war diesmal der südafrikanische Staatschef Cyril Ramaphosa. Bei seinem Besuch in Washington wurde er mit dem Vorwurf empfangen, einen „Völkermord“ an Weißen zu verüben. Die Menschen würden in ihrer Heimat „hingerichtet“ werden, so der US-Präsident.
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Anlass für den Wutausbruch ist Trumps Vermutung, die Regierung in Pretoria würde einen „Genozid“ an den Nachfahren weißer Kolonialisten begehen. Die Kolonialisten waren ab dem 17. Jahrhundert nach Südafrika eingewandert. Die meisten kamen aus den Niederlanden. Die US-Administration hatte in der zurückliegenden Woche knapp 50 weiße Südafrikaner als „Flüchtlinge“ aufgenommen.
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Als Beweismittel legte Trump Ramaphosa ein Video vor, auf welchem die Todesstätten weißer Landwirte zu sehen sein sollen. Ein Faktencheck der Nachrichtenagentur AFP belegt jedoch, dass die Aufnahmen aus Goma in der Demokratischen Republik Kongo stammen. Außerdem kramte Trump mehrere Artikel hervor, die seiner Meinung nach von „Tod, Tod, Tod“ handeln würden.
Ramaphosa nahm die Vorwürfe besonnen entgegen und widersprach im ruhigen Ton. „Wir haben von Nelson Mandela gelernt, dass sich Menschen immer dann, wenn es Probleme gibt, an einen Tisch setzen und darüber sprechen müssen“, so der 72-Jährige. Er rief Trump zu einem „Neubeginn“ der bilateralen Beziehungen auf und dankte ihm abermals für die US-Unterstützung zu Zeiten der Corona-Pandemie.