Donald Trump sieht die USA einem großen Wettbewerbsnachteil ausgesetzt. Sein Land hätte mit einem chronischen Handelsdefizit zu kämpfen, weshalb der US-Präsident die Zölle ganz oben auf seine Agenda setzte. Zwar konnte die EU in letzter Sekunde eine Einigung mit dem Republikaner erzielen, der deutschen Wirtschaft drohen trotzdem massive Einbrüche. Die ersten Prognosen sind erschreckend. Zuerst hat „ntv“ berichtet.
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Donald Trump wollte die EU mit Strafzöllen in Höhe von bis zu 30 Prozent belegen, kurz vor Ablauf der Frist (1. August) konnte EU-Kommissionspräsidenten Ursula von der Leyen einen Deal bewirken. Anstatt der Strafzölle wird nun ein Basiszoll auf zahlreiche Produkte in Höhe von 15 Prozent fällig.
Trump-Zölle setzen Maschinenbau-Sektor massiv unter Druck
Im Umkehrschluss müssen die USA keinen Zoll an die EU zahlen. Auf Stahl- und Aluminiumimporte aus der EU werden derweil nach wie vor 50 Prozent fällig.
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Obwohl das Abkommen auf dem Papier besänftigend klingt, gibt es seitens der deutschen Industrie heftige Kritik. „Das ist ein unzureichender Kompromiss und sendet ein fatales Signal an die eng verflochtene Wirtschaft auf beiden Seiten des Atlantiks“, zitiert „euronews“ Wolfgang Niedermark vom Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI).
Eine erste Berechnung der Unternehmensberatung Deloitte verleiht der Kritik Nachdruck. Demnach ist mittelfristig mit Exporteinbußen von bis zu 31 Milliarden Euro im Rahme des US-Geschäfts zu rechnen. Weiter heißt es, dass Deutschlands Export in die USA künftig um bis zu ein Fünftel zurückgehen könnte.
Auch Pharmaindustrie stark betroffen
Am härtesten wird die Trump-Politik demnach den Maschinenbau-Sektor treffen. Im Jahr 2023 machten Maschinen 13 Prozent der US-Exporte aus. Gerechnet wird mit einem Minus von 23 Prozent, unter dem Strich würden dann Einbußen in Höhe von 7,2 Milliarden Euro stehen.
Auch die Pharmaindustrie kann sich demnach auf einen herben Rückschlag einstellen. Deloitte spricht von einem Exportrückgang von 20 Prozent, was knapp 5,1 Milliarden Euro entsprechen würde. Pharma-Erzeugnisse machten 2023 23,2 Prozent der gesamten US-Exporte aus. Auch die Chemie- und Autoindustrie müsse mit Rückgängen im zweistelligen Prozentbereich rechnen.