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Hamburger SV: Fans pfeifen Mannschaft aus! Hecking reagiert: „Wichtig ist, dass…“

Hamburger SV: Fans pfeifen Mannschaft aus! Hecking reagiert: „Wichtig ist, dass…“

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Dieter Hecking reagierte beim Hamburger SV auf die Pfiffe gegen seine Mannschaft. Foto: imago images/Michael Schwarz

Hamburg. 

Die Fans des Hamburger SV ließen ihrem Unmut über die schwache Vorstellung ihres Herzensvereins am Samstag freien Lauf. Nach dem lauten Pfeifkonzert bezog Trainer Dieter Hecking klar Stellung.

Speziell in der ersten Halbzeit zeigt der HSV fußballerische Magerkost. „Das war nichts für Feinschmecker“, sagte Mittelfeldakteur Christoph Moritz über den 2:1 (1:1)-Arbeitssieg des Hamburger SV gegen den SSV Jahn Regensburg. „Dass wir heute keinen Barcelona-Fußball spielen konnten, dass war wohl jedem klar.“

HSV-Fans sehen schwaches Spiel

Da lag Moritz vermutlich schief. Natürlich hatten die HSV-Fans nichts anders als einen Sieg nach der Doppel-Schmach in den vergangenen Wochen erwartet. Aber sie wollten auch eine deutliche Steigerung der spielerischen Leistung sehen. Doch Fehlanzeige.

Vor allem die erste Halbzeit war trotz des Systemwechsels von 4-3-3 auf 4-4-2 mit Mittelfeldraute ein unansehnliches Gekicke einer eingeschüchterten Mannschaft. Die Quittung zur Pause: Pfiffe von den Rängen. Stockfehler en masse, Tempoverschleppung, Quergeschiebe vor dem eigenen Tor, Ideenlosigkeit im Spielaufbau, Mut- und Harmlosigkeit im Angriff. „Aber das war uns heute wurscht. Solche Spiele gehören auch dazu, um in der nächsten Woche etwas selbstsicherer aufzutreten“, meinte Moritz, der erstmals nach gut drei Monaten in der Startelf stand. Trainer Dieter Hecking war dennoch erleichtert: „Wichtig ist, der Negativtrend ist gestoppt.“

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HSV – die kommenden Spiele:

  • Freitag, 13. März, 18.30 Uhr
    Fürth – HSV
  • Samstag, 21. März, 13 Uhr
    HSV – Bielefeld
  • Montag, 6. April, 20.30 Uhr
    Stuttgart – HSV

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Hecking: „Einfach mal ein dreckiges Spiel gewinnen!“

Nach den Pleiten gegen den Stadtrivalen FC St. Pauli (0:2) und den FC Erzgebirge Aue (0:3) in den beiden Vorwochen sind die Hamburger aus dem Gleichgewicht geraten. Das Selbstbewusstsein des Aufstiegskandidaten ist deutlich fragiler, als man das hätte befürchten müssen. Hecking weiß, dass er mentale Schwerstarbeit zu verrichten hat. Nur Siege, egal wie, helfen da. Wichtig war dem Trainer: „Einfach mal ein dreckiges Spiel gewinnen!“ Vorstandschef Bernd Hoffmann, der die Situation als „sportliche Krise“ eingeordnet und „Honeymoon is over!“ (Die Flitterwochen sind vorbei) gefordert hatte, wird etwas besänftigt sein.

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HSV-Top-News:

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Finden die Hamburger aber nicht zu jener Form und Selbstsicherheit des vergangenen Spätsommers und Frühherbstes zurück, bleiben sie im Rennen um einen direkten Aufstiegsplatz wohl auf der Strecke. Hecking versucht, dem Psycho-Übel auf den Grund zu gehen, ist aber noch nicht fündig geworden. Die drei Punkte gegen Regensburg sind zumindest ein Neuanfang. „Ich glaube, immer wird das so nicht funktionieren“, meinte Torschütze Timo Letschert über das Krampf-Spiel. Den andern HSV-Treffer steuerte Kapitän Aaron Hunt nach Steigerung in der zweiten Halbzeit bei.

Beyer gibt Entwarnung

Ein anderes Problem liegt dem erfahrenen Hecking ebenso schwer auf der Seele wie das Nervenflattern seiner Jungs. Als Jordan Beyer nach einem Zweikampf mit Sebastian Nachreiner rund zehn Minuten auf dem Rasen behandelt werden musste und anschließend mit einer Trage aus dem Stadion gebracht wurde, schockte das Mannschaft, Trainer und Zuschauer. Die Halskrause als Stütze für die Halswirbelsäule ließ Schlimmes befürchten, zumal er zweimal in Bewusstlosigkeit gefallen war. Die Diagnose aus dem Krankenhaus: schwere Gehirnerschütterung, aber keine schweren Nebenverletzungen.

Dennoch wird die 19 Jahre alte Leihgabe von Borussia Mönchengladbach nicht sofort wieder spielen können. Die Rechtsverteidiger-Postion scheint mit einem Fluch belegt. Erst erwischte es Jan Gyamerah, der nach einem Wadenbeinbruch schon ein halbes Jahr fehlt. Ersatzmann Josha Vagnoman ist mit einem Fußbruch schon mehr als vier Wochen außer Gefecht gesetzt. Nun muss wohl Rechtsaußen Khaled Narey wieder Feuerwehrmann spielen. (dhe/dpa)