Der Hamburger SV ist zurück in der Bundesliga. Das Tränenmeer beim Abstieg, sechs vergebliche, meist dramatisch geendete Versuche – alles vergessen. Am Samstagabend war der Volkspark eine Mischung aus Eskalation und Glückseligkeit.
Dabei startete das Heimspiel des Hamburger SV gegen den SSV Ulm denkbar schlecht. 0:1 nach sechs Minuten, entsetzte Gesichter auf Rasen und Tribüne. Doch dann folgte die Wende. Und als alle schon komplett im Aufstigsparty-Modus waren, gab es plötzlich einen Moment der Stille.
Hamburger SV feiert Bundesliga-Aufstieg
Sechsmal sah der HSV schon wie der Aufsteiger aus, sechsmal verspielte man die Bundesliga-Rückkehr dramatisch. Und auch in dieser Saison ging das Gezitter wieder los. Als viele die „Rothosen“ schon als souveränen Meister oben sahen, folgten drei Spiele ohne Sieg und plötzlich wurde es wieder eng. Gegen den SSV Ulm hieß es am Samstagabend deshalb: Sieg oder Herzschlag-Finale.
+++ Ausverkauftes Volksparkstadion! HSV-Fan feuert sein Team zum letzten Mal an +++
Als die „Spatzen“ dann auch noch früh in Führung gingen, war die Panik im Volksparkstadion zu spüren. Jedenfalls auf den Tribünen. Auf dem Rasen machten die HSVer das einzig Richtige: Sie schüttelten den Schreck ab, spielten völlig souverän weiter und drängten mit voller Wucht auf die sofortige Antwort.
Plötzliche Stille, dann ein Gänsehaut-Moment
Sie kam. Drei Minuten währte Ulms Führung, dann zockte sich der Hamburger SV wie selbstverständlich durch. Fast schon locker flockig schloss Ludovit Reis ab und verwandelte das Stadion in ein Tollhaus. Und als Daniel Heuer-Fernandez dann noch einen Elfmeter hielt und Ransford Königsdörffer sowie Davie Selke die Partie kurz vor der Pause endgültig drehten, brachen alle Dämme.
Kurz vor Schluss stand es schon 5:1, die Messe war längst gelesen und das ganze Stadion feierte schon eine riesige Party. Dann aber folgte ein Moment der Stille. Eine Durchsage der Stadionregie sorgte erst für Staunen, dann für Gänsehaut und schließlich für einen riesigen Applaus. „Noch sieben Minuten. Bei diesem Spielstand ist es hoffentlich okay, kurz über den Abpfiff zu sprechen“, sagte der Stadionsprecher. Unser Sieg bedeutet gleichzeitig den Abstieg von Ulm. Und wir zollen jetzt als HSV und als Volksparkstadion euch, den Fans und dem Team des SSV Ulm, unseren Respekt.“
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Eine ganz große Ansage mitten in der Aufstiegsparty. Die endgültige Erlösung kam dann mit dem Schlusspfiff. Mit diesem Augenblick stand die ganze Hansestadt Kopf. Platzsturz, Tränen der Freude. Und jetzt können sie in Regensburg spielen, solange sie Bock haben. Willkommen zurück, Hamburger SV!