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Coronavirus in Hamburg: DIESE Fotos zeigen, was Corona in der Hansestadt anrichtet

Coronavirus in Hamburg: DIESE Fotos zeigen, was Corona in der Hansestadt anrichtet

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Achtlos weggeworfener Müll auf einem Parkplatz in der Boberger Niederrung. Foto: MOIN.DE

Hamburg. 

Weil wegen des Coronavirus viele Freizeitaktivitäten nicht mehr möglich sind, bleibt vielen Menschen aus Hamburg nur noch das Spazieren an der freien Luft übrig. Dabei besuchen sie auch gerne Naturschutzgebiete.

Doch so schön ein Ausflug in eines der vielen Naturschutzgebiet in Hamburg auch sein mag, die Natur freut sich gerade nicht wirklich über die vielen Coronavirus-Touristen. Denn nicht jeder Besucher geht nachsichtig mit seiner Umwelt um.

Und da passiert es schon mal, dass Müll achtlos auf den Boden geworfen wird und einige Plätze dann eher einer Müllhalde ähneln. MOIN.DE hat sich für dich von der Situation vor Ort selbst ein Bild gemacht.

Coronavirus in Hamburg: Massives Müllproblem in den Naturschutzgebieten?

Seitdem das Coronavirus in Hamburg ausgebrochen ist, hat der Besuch von Naturschutzgebieten deutlich zugenommen. An Spitzentagen sollen hier bis zu 15.000 Menschen gezählt worden sein, heißt es von der Hamburger Umweltbehörde.

MOIN.DE hat für seine Recherchen die Boberger Niederung und das Achtermoor näher unter die Lupe genommen. Das Naturschutzgebiet befindet sich ganz im Osten von Hamburg zwischen den Stadtteilen Billwerder und Lohbrügge. Sie sollen zur Zeit besonders häufig besucht werden, sagt die Umweltbehörde.

Auch umliegende Bereiche verschmutzt

Der Weg zum Achtermoor und zu der Boberger Niederung führt über einen kleinen asphaltierten Weg. Doch bevor man die Naturschutzgebiete erreicht, fällt eines besonders auf: Müll und Schmutz am Wegerand!

Es scheint so, als hätte hier jemand ohne groß nachzudenken die Verpackung eines Trinkpäckchens einfach auf den Boden geworfen.

Dass Plastik gar nicht oder nur sehr langsam verrottet, scheint dem Umweltsünder wohl egal gewesen zu sein. Das Naturschutzgebiet wird noch lange mit dieser egoistischen Verschmutzung zu kämpfen haben.

Selbst hier machen Umweltsünder keinen Halt

Folgt man dem Weg weiter Richtung Achtermoor, fällt auf, dass Teile des Naturschutzgebiets mit Zäunen abgesperrt wurden. Hier sind vor etwa eineinhalb Jahren nämlich giftige Dioxinreste gefunden worden, berichtet die Umweltbehörde. Die Erdoberfläche soll jetzt untersucht und erneuert werden.

Doch selbst die großen Zäune hielten Umweltsünder nicht davon ab, ihren Müll in der Natur zu entsorgen. Auch hier befanden sich wieder Getränkepäckchen von Saft für Kinder hinter den Gittern. Gut möglich, dass hier eine Familie spazieren war und ihren Abfall einfach schnell loswerden wollte.

Im Achtermoor selbst schien es zunächst sauber. Verpackungsmüll oder sonstigen Unrat konnte man auf den ersten Blick nicht erkennen. Die Natur wirkte hier sauber und unberührt.

Bei genauerer Betrachtung fällt auf, dass…

Doch je weiter man in das Moor hinein drang, desto mehr fiel auf, dass auch hier Umweltkiller am Werk waren. In Gebüschen und den Wanderwegen konnte man bei genauerer Betrachtung nämlich Reste von Zigaretten, alte Taschentücher und sogar die Verpackung eines Bonbons finden. Sauber ist da etwas anderes!

In der Boberger Niederung angekommen, ging es mit den Umweltsünden gleich weiter. Vor allem in der Nähe von Bänken oder Parkplätzen tummelte sich besonders viel Müll.

Wahllos weggeworfene Zigarettenverpackungen, der Stiel eines Speiseeis, Kosmetiktücher, Getränkepäckchen und sogar die Verpackung des nächsten Fast-Food Restaurants lagen hier.

Dennoch kein Anstieg der Müllverschmutzung?

Eine Sprecherin der Umweltbehörde versichert MOIN.DE zwar, dass „es trotz des hohen Besucheraufkommens der letzten Wochen insgesamt keine dramatisch zunehmende Verschmutzung der Naturschutzgebiete“ gibt und die meisten Besucher ihren Müll auch wieder mitnehmen würden, aber: unsere Aufnahmen zeigen leider ein ganz anderes Bild.

Auch versichert die Hamburger Umweltbehörde, dass besonders stark besuchte Bereiche der Boberger Niederung – wie zum Beispiel der Badesee in Boberg – von Reinigungskräften regelmäßig sauber gemacht werden.

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Umweltbehörde wappnet sich gegen das Problem

„Wir haben seit einigen Wochen in den Hauptandrangszeiten Ehrenamtliche vor Ort, die die Besucherinnen und Besucher auf die Regeln hinweisen“, heißt es. „An besonderen Hotspots werden Müllsammelbehälter aufgestellt und regelmäßig geleert. Zusätzlich reinigen die Naturschutzwarte besonders vermüllte Bereiche.“

Darüber hinaus soll sich die Stadtreinigung auch unter der Woche um die Verschmutzungen kümmern. Davon konnte man an einem Dienstagnachmittag jedoch leider nicht viel erkennen.

Dennoch versichert die Umweltbehörde, dass man das Problem im Auge habe und durch Aufklärung der Besucher und den Appell den Müll wieder mitzunehmen, dafür sorgen möchten, dass die Naturschutzgebiete auch trotz des großen Andrangs weiterhin sauber bleiben. Nach Empfinden der Umweltbehörde soll diese Maßnahme bisher auch gut klappen.

Der Müll ist nicht das einzige Problem

Jedoch sei die Umweltverschmutzung nicht das einzige Problem, welches mit der hohen Zunahme der Besucher in den Naturschutzgebieten einhergeht, teilt die Umweltbehörde Hamburg mit.

Sie sieht auch ein großes Problem darin, dass „sich leider nicht alle Besucherinnen und Besucher an die notwendigen Regeln halten.“ Vor allem durch das „Verlassen von Wegen, Lagern auf den Naturschutzflächen, die Störung von Tieren oder die Zunahme freilaufender Hunde“ soll die Natur gefährdet werden.

Auch du kannst etwas für die Umwelt tun

Da das Achtermoor und die Boberger Düne nicht die einzigen betroffenen Naturschutzgebiete in Hamburg sind, solltest du dich bei deinem kommenden Besuch an Regeln halten.

Wirf deinen Müll nicht achtlos in der Natur weg, sondern lieber in einen Mülleimer. Sollte es keinen in der Nähe geben, dann nimm deinen Abfall mit nach Hause und entsorge ihn dort.

Benutze nur die vorgegebenen Wanderwege, um die Pflanzen und die Umwelt zu schützen und leine auch deinen Hund bei einem Spaziergang an.

So werden du und deine Mitmenschen noch lange etwas von den schönen Naturschutzgebieten in Hamburg haben.