Alles „infantile Panikmache“ rund um den Klimawandel, wie Monika Gruber meint? Im Netz gibt es einen Hitze-Zoff zwischen der bayerischen Kabarettistin und Ex-Gesundheitsminister Karl Lauterbach. Der SPD-Politiker ist wütend, dass sich Gruber über Warnungen vor der Hitzewelle in Deutschland amüsiert („OMG! Wir werden alle sterben!“). „Was ist so lustig daran?“, fragt Lauterbach und zählt Risiken besonders für Senioren auf. „Ihre Haltung ist abstoßend und würdelos“, attackiert er Gruber scharf.
Der Streit der beiden steht stellvertretend für zwei Lager, die sich vor allem im Netz bekriegen. Die einen ordnen die aktuelle Hitze in Deutschland als weiteren Beleg für den Klimawandel ein und betonen die Gefahren. Die anderen meinen, früher war es im Sommer doch auch mal heiß, verharmlosen oder machen sich über angeblich zu viel Alarmismus lustig.
Alles nur Hysterie und Alarmismus?
So werden auch immer wieder Schlagzeilen von Zeitungen aus früheren Jahrzehnten gepostet, die belegen sollen, dass man damals mit Hitzewellen entspannter umgegangen sei. Die derzeitige Wahrnehmung habe viel mit Klimawandel-Hysterie zu tun, lautet der Vorwurf.
+++ Auch spannend: Klimawandel: Düsseldorf wird Nordsee-Küstenstadt, Hamburg geht unter +++
Beispielsweise macht aktuell eine Schlagzeile der „Bild aus dem Jahr 1972 die Runde im Netz. Auch Ballermann-Star Jürgen Milski hat sie auf Instagram geteilt. Auf dem Titelblatt hieß es: „Hitzewelle aus Afrika – 31 Grad“. Darunter stand: „Erst kurze Abkühlung – danach kommt vier Wochen herrliches Sommerwetter“. Für Klimawandel-Skeptiker ein Beweis, dass man ein solches Wetter früher anders und lockerer betrachtete und sich sogar über die Hitze freute. Doch prompt gibt es deutliche Kritik auf Instagram und X.
- „In den 1970ern waren 31 Grad eine ‚Hitzewelle‘-Meldung wert. In den kommenden Tagen stehen 31 Grad Maximaltemperatur für den KÄLTESTEN Tag.“
- „31 Grad damals eine Schlagzeile wert, heute 39 Grad eine Schlagzeile wert. Aber natürlich sind 8 Grad für Klimawandelleugner quasi kein Unterschied.“
- „Tja, Du Flitzpiepe, 31 ist auch etwas anderes als 40 Grad. Wenn Du nur den Hauch einer Ahnung von Physiologie hättest, wüsstest Du, wie dumm Deine Aussage ist.“
Klimawandel in Deutschland eindeutig belegbar: Deutlich mehr Hitzetage
Fakt ist: Laut dem Deutschen Wetterdienst ist die Anzahl der Tage mit einem Lufttemperatur-Maximum über 30 Grad Celsius in Deutschland deutlich angestiegen. In den Jahren 1973-1982 gab es 41 solcher Tage. In den Jahren 2013 bis 2022 waren es dagegen 121. Seit den 1990er-Jahren gibt es einen klaren Anstieg.
Es wird somit belegbar immer häufiger sehr heiß und trocken – mit negativen Folgen für die Gesundheit von älteren Menschen, für die Landwirtschaft und auch höherer Waldbrandgefahr.
Weitere Nachrichten für dich:
Da können manche noch so viel von Klima-Ideologie sprechen, die Fakten sind eindeutig.