Ein Streit um das MSC-Gütesiegel für Seelachs bringt die Fischerei-Branche in Aufruhr.
Laut „WELT“ betrifft dies vor allem die deutsche Erzeuger-Gemeinschaft „Kutterfisch“ aus Cuxhaven. Ohne das Siegel könnten Verkäufe wegbrechen. Vier große Trawler sichern aktuell die Existenz von etwa 200 Beschäftigten in der Nordsee-Fischerei.
Verlust des Gütesiegels bedroht Existenzen
Die Organisation MSC hat „Kutterfisch“ das Nachhaltigkeitssiegel für Seelachs aus der Nordsee entzogen. Die Genossenschaft darf 6.000 Tonnen jährlich fangen, doch ohne Siegel wird der Fisch für viele Abnehmer uninteressant. Frosta-Vorstandschef Felix Ahlers stellt klar: „Für uns ist die MSC-Zertifizierung der Mindeststandard.“
Der Konflikt geht vor allem um die veränderte Kriterien der Bestandsbewertung. „Ein Büro darunter ist der Meinung, dass die Kriterien für Nachhaltigkeit des MSC für diese Fischart in dem Fang-Gebiet nicht erfüllt werden“, erklärt Kathrin Runge von MSC. „Dieses Votum überstimmt die anderslautenden Meinungen.“ Der ICES hat leichte Erholungen der Bestände festgestellt.
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Auswirkungen auf die Nordsee-Fischerei
„Das hat nichts mit Nachhaltigkeit zu tun,“ kritisiert Kutterfisch-Geschäftsführer Kai-Arne Schmidt. Trotz Schonung der Fang-Quoten wird das Siegel nicht erneuert. Auch andere Fangflotten, etwa aus Norwegen und den Niederlanden, sind betroffen. Rund 45.000 Tonnen Seelachs haben das MSC-Label verloren, wie die „WELT“ weiter berichtet. Laut Kathrin Runge sei das „dramatisch für die deutsche Fischerei“.
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Kai-Arne Schmidt hofft auf den nächsten ICES-Report, der eine erneute Zertifizierung ermöglichen könnte. Noch bleibt die Nordsee-Fischerei herausgefordert, ihren Fisch in neue Märkte oder unter geänderten Voraussetzungen zu bringen. Der Verlust des Siegels könnte langfristig die Bedeutung der deutschen Hochsee-Fischerei weiter schwächen.
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