Die Ostsee gehört zu den beliebtesten Reisezielen in Deutschland. Besonders die Insel Rügen zieht jedes Jahr Hunderttausende Touristen an. Breite Strände, feiner Sand und traditionsreiche Kurorte machen Orte wie Binz zu einem Magneten für alle, die Erholung suchen.
Mit mehr als 1.850 Sonnenstunden im Jahr zählt Binz zu den sonnigsten Orten der Republik. Die historische Bäder-Architektur und die weitläufige Seebrücke gelten als Wahrzeichen des Ortes. Doch gerade ein Foto dieses bekannten Foto-Motivs sorgt nun für Empörung.
Geschmacklose Sommer-Erinnerung
Auf dem offiziellen Instagram-Kanal des Ostseebads Binz erschien am Dienstag (1. Juli) eine Story der Seite „ruegen_vintage“. Zu sehen ist hier eine Schwarz-Weiß-Aufnahme der Binzer Bucht aus dem Jahr 1938 inklusive Promenade und Seebrücke gewesen, berichtet „BILD“. Unter dem Bild stand der Hashtag: „SummerVibes“.
Der Sommer 1938 ist nicht irgendein Sommer gewesen. Zu dieser Zeit sind in Binz zahlreiche jüdische Kurhaus-Betreiber im Zuge der sogenannten „Arisierung“ zwangsenteignet worden. Wenige Monate später folgten die November-Pogrome. Deutschlandweit wurden Tausende Juden entrechtet, beraubt und ermordet.
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Auf Anfrage der BILD erklärte eine Sprecherin der Gemeinde Binz: „Bei dem Repost handelt es sich um eine schlimme und bedauerliche Panne. Es tut uns sehr, sehr leid – wir bedauern dies zutiefst. Selbstverständlich haben wir den Repost umgehend gelöscht.“
Ostsee-Insel plant Museum für Erinnerungs-Kultur
Die Gemeinde verweist darauf, sich seit langem mit der Vergangenheit unter dem NS-Regime auf Rügen zu beschäftigen. Geplant sei ein neues Museum der Erinnerungs-Kultur. Auch das Dokumentations-Zentrum in Prora, dessen Träger-Verein Insolvenz angemeldet hat, sei übernommen worden. Es solle revitalisiert werden.
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Prora ist ein Ortsteil von Binz. Dort wollte das NS-Regime 1936 mit dem „KdF-Seebad Rügen“ ein Prestige-Projekt errichten. Der mehrere Kilometer lange Komplex war für 20.000 Urlauber der Organisation „Kraft durch Freude“ geplant. Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs wurden die Arbeiten eingestellt.
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