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Grüne fordern „Eispreisbremse“ für arme Kinder im Ostsee- und Nordsee-Urlaub – die CDU tobt! „Extra-Steuer“

Wer schon einige heiße Tage an der Nordsee oder Ostsee verbracht hat, freut sich über ein kühles Eis – hier gibt es jetzt jedoch Streit…

© IMAGO/Depositphotos

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Ein Eis gehört zum Sommer wie der Sand zum Meer. Ob Vanille, Schoko oder Mango-Sorbet – besonders im Urlaub an Nordsee und Ostsee ist die Kugel auf die Hand ein Muss. Doch bei Preisen von bis zu 2 Euro wird’s für viele Familien mittlerweile zum Luxus. Deshalb bringen die Grünen jetzt einen Vorschlag ins Spiel: Kinder aus einkommensschwachen Familien sollen günstiger an die Eistheke treten dürfen.

Die Grünen sprechen nicht gern vom „Eispreisdeckel“, unterstützen die Idee aber grundsätzlich: Eisdielen sollen freiwillig günstige Kinderpreise anbieten. Die Hamburger Grünen betonen gegenüber MOIN.DE: Es geht um Teilhabe – wie beim Freibadbesuch. In Mecklenburg-Vorpommern verweist man auf das größere Problem: die ungleiche Vermögensverteilung. Dass ausgerechnet das Eis nun Symbol sozialer Ungleichheit wird, ist für viele eher ein PR-Kunstgriff als echte Lösung.

Ostsee und Nordsee: Eisdielen im Dauerstress

CDU-Fraktionschef Daniel Peters (MV) ist da gegenüber MOIN.DE deutlicher: „Erst war es die Döner-Preisbremse und nun ist es im Sommer die Eis-Preisbremse. Es wäre schön, wenn die Grünen sich wieder auf den Pfad der ernsthaften Politik begeben und Lösungen entwickeln, die Inflation insgesamt zu bremsen“. Weniger Bürokratie, mehr Wachstum – das bringe allen mehr Kugeln im Becher. Auch die Arche in Hamburg sieht das Eis eher als Nebenschauplatz: „Viele betroffene Kinder gehen ohnehin nie in eine Eisdiele – dafür fehlt schlicht das Geld.“

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Ostsee und Nordsee: „Komplett an der Realität vorbei“

Die Gastronomie hält von der Idee wenig. Simon Wieck vom DEHOGA Hamburg nennt den Vorschlag „ehrbar“, aber er gehe „leider komplett an der Realität vorbei“. Die Branche habe seit 2020 mit mehr als 30 Prozent gestiegenen Kosten zu kämpfen – bei Energie, Personal und Lebensmitteln. Eine sozial gestaffelte Preisstruktur sei kaum umsetzbar. „Wie weisen sich sozial schwächere Familien aus? Mit einem Kontoauszug?“, fragt er. Außerdem fühle sich niemand wohl, der beim Eiskauf als bedürftig sichtbar werde.

Auch aus Schleswig-Holstein kommt scharfe Kritik. Dort spricht DEHOGA-Hauptgeschäftsführer Andreas Tedsen von „ungläubigem Stirnrunzeln“ und „Heiterkeit“. „Wir dachten zuerst an einen Scherz aus dem Ministerium für Satirefragen – leider war es keiner.“ Statt einer Preisverordnung für Eis, fordert er Entlastung bei Energiepreisen, Bürokratieabbau und faire wirtschaftliche Bedingungen.


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Auch von sozialen Trägern kommt Skepsis. Tobias Lucht von der Arche sagt gegenüber MOIN.DE: „Grundsätzlich wäre das ein staatlicher Eingriff in die Preispolitik eines Produktes, das finde ich schwierig.“ Stattdessen fordert er „die Herabsenkung der Mehrwertsteuer oder andere Instrumente“ bei Lebensmitteln. Denn in Hamburg seien mindestens 68.000 Kinder von Armut betroffen – eine günstige Kugel Eis allein ändere daran wenig.