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Hamburg Hafen: Chefin mit überraschender Ansage – „Auch bei einer weiteren Infektionswelle…“

Hamburg Hafen: Chefin mit überraschender Ansage – „Auch bei einer weiteren Infektionswelle…“

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Blick über den Container Terminal Tollerort (CTT) der Hamburg Hafen und Logistik AG (HHLA). Foto: dpa

Hamburg. 

Wegen der Corona-Krise werden in diesem Jahr viele Firmen Umsatz verlieren. Das betrifft auch die Unternehmen im Hafen Hamburg.

Am Dienstag hat der führende Konzern im Hafen Hamburg, die HHLA, ihre Zwischenergebnisse der ersten drei Monate des Jahres vorgestellt. Eine Prognose, wie sich die Corona-Krise weiterentwickeln und auf den internationalen Handel auswirken werde, wollte Vorstandsvorsitzende Angela Titzrath dort aber nicht geben.

Hamburg Hafen: Herausforderndstes Jahr für die HHLA

„Wir müssen uns auf eine Situation einstellen, die es in der Firmengeschichte noch nicht gegeben hat und die wir nicht beeinflussen können“, sagte Titzrath. „Das Jahr 2020 wird daher zu einem der herausforderndsten in der HHLA-Historie.“

Fest steht bislang, dass im ersten Quartal der Umsatz gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres um 3,4 Prozent auf 336 Millionen Euro und der Gewinn vor Steuern und Zinsen (Ebit) um 38,6 Prozent auf 36,7 Millionen Euro zurückgegangen sind.

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Daten und Fakten zum Hamburg Hafen:

  • Der Hamburger Hafen wurde bereits am 7. Mai 1189 eröffnet
  • Der Hamburger Hafen ist der größte Seehafen in Deutschland und der drittgrößte in Europa (hinter Rotterdam und Antwerpen)
  • Gesamtfläche des Hamburg Hafen: 7.200 Hektar (ca. 10 Prozent der Fläche Hamburgs)
  • Gesamtumschlag im Jahr 2019: 136,6 Millionen Tonnen (davon 93,9 Millionen Tonnen Container)
  • 210 Schiffsanläufe an drei Kreuzfahrt-Terminals brachten 2019 rund 810.000 Passagiere in die Hansestadt

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„Das ist ein moderater Rückgang“, sagte Titzrath. Darin sind allerdings die Auswirkungen der Corona-Pandemie kaum enthalten, die sich erst in der zweiten Märzhälfte an den Hamburger Kaikanten bemerkbar machten.

Bislang keine Kurzarbeit bei der HHLA

Aktuell kommen weniger Schiffe aus Fernost und China, dem wichtigsten Handelspartner der HHLA und des Hamburger Hafens insgesamt.

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Im ersten Quartal seien dort 23 Prozent weniger Schiffe abgefahren. „Weniger Schiffe bedeuten weniger Ladung“, sagte Titzrath.

Vollere Schiffe erwartet

Dennoch hat der Hafenkonzern bislang noch keine Kurzarbeit angemeldet, sondern erst einmal zu flexiblen Mitteln gegriffen, um das Arbeitsvolumen an die Mitarbeiterzahl anzupassen.

Da China die Produktion schon wieder hochgefahren habe, erwarte man „ab Ende Mai, Anfang Juni gut gefüllte Schiffe“, sagte Titzrath.

Auch das größte Containerschiff der Welt, die „HMM Algeciras“ der südkoreanischen Reederei HMM, werde bald den Hamburger Hafen anlaufen.

Das erwartet die Vorstandschefin bei einer weiteren Infektionswelle

Titzrath ist zuversichtlich, dass die Waren aus den Schiffen und Containern von den europäischen Märkten aufgenommen werden und nicht die Transportkette verstopfen, wie es zeitweise im März der Fall war.

„Auch bei einer weiteren Infektionswelle wird die Wirtschaft nicht noch einmal heruntergefahren“, meinte die Vorstandschefin.

„Systemrelevante Schnittstellen“

Die Menge der Waren entspreche dem Bedarf. Vorsorglich sucht die HHLA dennoch nach Ausweichflächen, falls einmal zu viele Container auf den Terminals sich ansammeln.

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„Unsere Terminals sind systemrelevante Schnittstellen in den weltweiten Lieferketten“, sagte sie. Die Funktionsfähigkeit stehe an erster Stelle und sei bislang in vollem Umfang gewährleistet.

HHLA hat bereits viele Krisen gemeistert

Die HHLA habe in ihrer 135-jährigen Geschichte viele Krisen überstanden und sei meistens gestärkt daraus hervorgegangen.

Man verfüge über ausreichend Liquidität um die Verpflichtungen jederzeit zu erfüllen und könne die Investitionen wieder hochfahren, wenn das Geschäft wieder anspringe. (mk/dpa)