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Hamburg: Diese Brücke ist unglaublich teuer – brauchen tut sie niemand

Hamburg: Diese Brücke ist unglaublich teuer – brauchen tut sie niemand

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Der Osterbekkanal in Hamburg-Barmbek. Zwischen diesen Brücken soll eine neue entstehen. Foto: picture alliance/dpa | Daniel Reinhardt

Niemand will sie, keiner braucht sie: Eine Brücke, die nach über 30 Jahren wieder aufgebaut werden soll, verschlingt Millionen. Doch die Stadt Hamburg hält trotz massiver Kritik an den Plänen fest.

Im Hamburger Stadtteil Barmbek-Süd sollen Radfahrer und Fußgänger auf der Maurienbrücke bequem über den Osterbekkanal kommen – doch das Bauwerk scheint völlig nutzlos.

Hamburg: Ein Bauprojekt, das wütend macht

Die Maurienbrücke wurde im zweiten Weltkrieg zerstört und soll nun neu aufgebaut werden. Geplant sind außerdem Grünflächen rundherum.

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Anwohner sind wenig begeistert, sogar eine Unterschriftenaktion gegen den Brückenbau wurde ins Leben gerufen.

Die Gründe sind haarsträubend. Das Schwarzbuch der Steuerzahler zeigt auf, dass die Stadt Hamburg mit dem Bau-Projekt einfach nur daneben gegriffen hat: In gerade mal 100 bis 200 Metern Entfernung gibt es schon zwei Brücken, die den Osterbekkanal überspannen.

Die geplante Grünanlage rund um die Brücke zerstört bestehende Grünflachen, die von Anwohnern gepflegt wurden – auf eigene Kosten.

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Daten und Fakten über Hamburg:

  • Hamburg ist als Stadtstaat ein Land der Bundesrepublik Deutschland.
  • Hamburg ist mit rund 1,9 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt Deutschlands und die drittgrößte im deutschen Sprachraum.
  • Das Stadtgebiet ist in sieben Bezirke und 104 Stadtteile gegliedert, darunter mit dem Stadtteil Neuwerk eine in der Nordsee gelegene Inselgruppe.
  • Der Hamburger Hafen zählt zu den größten Umschlaghäfen weltweit.
  • Die Speicherstadt und das benachbarte Kontorhausviertel sind seit 2015 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes
  • International bekannt sind auch das Vergnügungsviertel St. Pauli mit der Reeperbahn sowie das 2017 eröffnete Konzerthaus Elbphilharmonie.

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Hamburg: Brücke immer teurer

Doch damit nicht genug, die Kosten für den Neubau erreichen aberwitzige Höhen! Die Projektsteuerung des Bezirksamtes Hamburg-Nord veranschlagte im Jahr 2018 noch 1,85 Millionen Euro, ein Jahr später waren es schon 2,5 Millionen Euro.

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Mittlerweile belaufen sich die geplanten Kosten auf 2,7 Millionen Euro! Die Behörde unterliegt den Prinzipien des „kostenstabilen Bauens“, doch man kann kaum glauben, das es bei dieser Kostenexplosion um den Bau einer einfachen Brücke geht.

Zu guter Letzt soll die Erneuerung der Grünflächen mit 250.000 Euro zu Buche schlagen. Insgesamt verschlingt das Projekt eine Riesenmenge an Steuergeldern. Ob die Kosten für die Bepflanzung nicht sogar noch höher ausfallen, bleibt abzuwarten. Der Regionalausschuss Barmbek-Uhlenhorst hat laut „schwarzbuch.de“ noch nicht final entschieden.

Eine Unterschriftensammlung gegen das Projekt nützt nun wohl nichts mehr – ein Eintrag im Schwarzbuch des Steuerzahlers ist der Maurienbrücke dafür sicher. (wip)