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Hamburg: Er ist DER Publikumsliebling beim „Circus Roncalli“ – und begibt sich dafür regelmäßig in Gefahr

Er ist im Hamburger „Circus Roncalli“ ein wahrer Publikumsliebling. Im Gespräch mit MOIN.DE erzählt er mehr von seinem gefährlichen Job!

Hamburg
© Roncalli GmbH

Hamburg, meine Perle: Warum die Stadt so einzigartig ist

Mit über 1,8 Mio. Einwohner ist Hamburg die zweitgrößte Stadt Deutschlands. Außerdem kommen rund sieben Mio. Touristen pro Jahr in die Hansestadt. Doch was macht die Stadt so beliebt und einzigartig?

Seit rund einer Woche gastiert der „Circus Roncalli“, der zu den bekanntesten und erfolgreichsten seiner Art in Europa gehört, in Hamburg.

Besonders ein Mitglied des „Circus Roncalli“ verzückt dabei neuerdings das Publikum – die Rede ist von Clown „Junior“. MOIN.DE traf den jungen Künstler zum Exklusiv-Interview.

Hamburg: Clown begeistert das Publikum

Wenn „Junior“ die Manege entert, dann bekommt er Standing Ovations von Jung und Alt. Er ist einer der Clowns vom „Circus-Theater Roncalli“, das bis 25. Juni in Hamburg auf der Moorweide gastiert. Augustin Maluenda, wie der Chilene im richtigen Leben heißt, ist DER Publikumsliebling. Aber das ist nicht nur seinem Witz und seinem beeindruckenden akrobatischen Können geschuldet, denn Augustin zeichnet noch etwas anderes aus, was man nicht trainieren kann: Charme!

Hamburg: Er entstammt einer Zirkus-Familie

MOIN.DE traf den 23-Jährigen vor einer Show, wo er sich ganz ungeschminkt zeigt. Zum Treffen bringt er seinen Freund und Kollegen, den Akrobaten Wuilder Acero, als Übersetzer mit. Denn Augustin spricht nur spanisch. Er wurde in der Kleinstadt Rancagua, südlich von Santiago de Chile, geboren und gehört zur siebten Generation der bekanntesten Zirkus-Familie Chiles, erzählt er. Deren Mitglieder bereisen die ganze Welt, absolvieren überall Gastauftritte.

„Meine beiden Eltern treten auch im Zirkus auf. Ich bin der älteste von insgesamt vier Geschwistern“, sagt er. „Ich habe noch zwei jüngere Brüder, die auch in der Manege stehen und eine ganz kleine Schwester, die erst ein Jahr alt ist. Als ich fünf Jahre alt war, begann mein Training.“

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Hamburg überrascht den Publikums-Liebling

Einen völlig anderen Beruf auszuüben, kann sich Augustin überhaupt nicht vorstellen: „Wenn man in eine Zirkus-Familie hineingeboren wird, dann macht man diesen Job ein ganzes Leben lang. In der Manege liebe ich besonders den engen Kontakt zum Publikum, freue mich darüber, wie es auf meine Akrobatik oder auf meine Jokes reagiert. Der Applaus und meine Leidenschaft sind meine tägliche Motivation.“

Augustin möchte auch noch unbedingt etwas zum Publikum in Hamburg loswerden: „In Südamerika wachsen wir Artisten mit dem Vorurteil auf, dass das europäische Publikum sehr hart sein kann und dass die Menschen im Norden immer so kühl sind. Deshalb hatte ich zuerst Bedenken, hier aufzutreten.“ Und weiter: „Aber ich muss meine Meinung komplett ändern. Denn das stimmt ja überhaupt nicht. Ich hab’ festgestellt, dass das Publikum total mitgeht und auf jeden Joke ganz toll reagiert. Das hat wirklich Spaß und zeigt das auch.“

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Circus Roncalli: Dieser Mann ist ein Allround-Talent

Er liebt nicht nur das Publikum, sondern auch das ganze Drumherum, die anderen Artisten, das harmonische Miteinander, das Zirkusflair und das viele Reisen. Dass er sich immer wieder auf neue Leute einstellen muss, stört ihn nicht. „Hier bei Roncalli ist auch noch einer meiner Cousins aus Chile dabei. Ich fühle mich nicht einsam“, erzählt er. Er sei zwar noch Single, aber für die Liebe würde er sogar mit der Tradition brechen, und eine Frau heiraten, die nicht vom Zirkus kommt.

Der würde es bestimmt nie langweilig werden. Denn Augustin ist ein Allroundtalent. Er beherrscht auch Instrumente, spielt Trompete sowie Schlagzeug, und er kann auch noch singen. Bei den Shows absolviert er Flickflacks, gekonnte Sprünge und beabsichtigte, harte Stürze. Hat er im Laufe der Jahre viele Blessuren gehabt? „Oh, mein Gott“, sagt er, fasst sich an die Stirn und schüttelt dabei mit dem Kopf. „Wo soll ich bloß anfangen? Vielleicht bei meinen Knöcheln?“


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Hamburg: Für seinen Job riskiert er seine Gesundheit

Am schlimmsten seien die Verletzungen an seinem rechten Knie, sagt er dann. „Zweimal musste ich da schon operiert werden. Der Arzt hat mich gewarnt, wenn ich so weitermache, dann geht das nur noch bis Mitte dreißig gut“, erzählt er. „Deshalb lasse ich es im Moment mit dem fliegenden Trapez. Mein Plan B ist die Rolle des Clowns. Da kann ich die Ausrichtung flexibel bestimmen. Normalerweise würde ich nämlich auch komödiantische Trampolin-Sprünge einbauen, aber um das Knie zu schonen, verzichte ich hier in Hamburg lieber darauf.“

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Apropos Hamburg. Wie gefällt ihm denn die Stadt? „Bis auf montags und dienstags haben wir zwei Shows pro Tag, deshalb bleibt nicht viel Freizeit“, sagt Augustin. „Aber ich konnte schon etwas Sightseeing und mir einen Eindruck von den Leuten machen. Ich empfinde Hamburg als eine frische Stadt mit fröhlichen jungen Leuten, die gern Party machen.“