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Hamburg Flughafen: 18-Stunden-Geiselnahme beendet ++ Tatverdächtiger festgenommen

Am Flughafen Hamburg hat sich ein bewaffneter Mann mit einem Kind (4) in einem Auto verschanzt. Jetzt beendete die Polizei das Drama.

© Jonas Walzberg/dpa

Die fünf krassesten Hamburger Kriminalfälle

Großalarm am Samstagabend (4. November)! Auf das Gelände des Hamburger Flughafens ist ein bewaffneter Autofahrer eingedrungen.

Der Flugverkehr am Flughafen Hamburg wurde sofort eingestellt, Kräfte der Polizei sind mit Großaufgebot vor Ort. „Wir gehen im Moment von einer Geisellage aus“, sagte ein Sprecher der Hamburger Polizei am Abend, die Lage spitzte sich immer weiter zu.

Montag, 6. November: Flugbetrieb wieder aufgenommen

Wenige Stunden nachdem die Geiselnahme beendet wurde, ist der Flughafen in Hamburg am Montagmorgen wie geplant in den Normalbetrieb gestartet.

Gegen 6 Uhr waren die ersten Maschinen abgehoben und die erste Landung war für 7.25 Uhr angesetzt, wie aus dem im Internet veröffentlichten Flugplan hervorging. Über den Tag verteilt sollen es 152 Starts und 162 Landungen sein.

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Auch bei der Bundespolizei, die für die Kontrollen der Fluggäste und deren Reisegepäck zuständig ist, lief der Betrieb wieder im regulären Modus. „Wir arbeiten so wie im Normalbetrieb“, sagte ein Sprecher am Morgen.

Sonntag, 5. November, 17.40 Uhr: Erste Terminals wieder geöffnet

Am Flughafen Hamburg laufen derzeit die Vorbereitungen für die Wiederaufnahme des Flugbetriebes auf Hochtouren. „Die Zufahrten und Terminals sind wieder geöffnet“, teilte der Airport am frühen Sonntagabend auf der Plattform X (früher Twitter) mit. Es komme aber weiterhin zu Streichungen und Verzögerungen im Flugbetrieb. Passagiere sollten ihren Flugstatus überprüfen und sich bei Bedarf an die Airline wenden.

14:36 Uhr: Polizei beendet Geiselnahme

Die Geisel-Lage am Hamburger Flughafen ist nach Angaben der Polizei beendet. Der Tatverdächtige habe zusammen mit seiner vierjährigen Tochter das Auto verlassen, teilte die Polizei am Sonntag auf X (früher Twitter) mit. Der Mann habe sich widerstandslos festnehmen lassen, das Kind scheine unverletzt zu sein.

Der Geiselnehmer steigt mit seinem Kind auf dem Arm am Flughafen aus seinem Fahrzeug nahe einem Flugzeug am Flughafen Hamburg. Foto: dpa

Der Flughafen war wegen der Geiselnahme weiträumig gesperrt. Nach Angaben des Flughafens vom Sonntagvormittag waren seit dem eigentlichen Betriebsbeginn um 6.00 Uhr bis 11.00 Uhr bereits 126 Flüge gestrichen worden. Fünf Ankünfte seien zu anderen Flughäfen umgeleitet worden. Für den gesamten Tag seien eigentlich 286 Flüge – 139 Abflüge und 147 Ankünfte – mit rund 34 500 Passagieren geplant. Wie viele davon tatsächlich stattfinden können, ist laut Flughafen unklar. Bereits am Samstag, den 4. November waren 27 Flüge mit rund 3200 Passagieren betroffen.

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11.38 Uhr: Täter weiterhin im Besitz einer scharfen Schusswaffe

Der Geiselnehmer auf dem Hamburger Flughafen ist nach Einschätzung der Polizei weiterhin bewaffnet. „Aktuell müssen wir davon ausgehen, dass er im Besitz einer scharfen Schusswaffe ist und evtl. auch von Sprengsätzen unbekannter Art“, schrieb die Polizei am Sonntagmittag auf X, früher Twitter. Oberste Priorität sei der Schutz der vierjährigen Tochter des Mannes, die sich in dem Auto befindet.

Spezialkräfte der Polizei sind am Flughafen Hamburg im Einsatz. Foto: dpa

„Nach unseren derzeitigen Erkenntnissen geht es dem Kind körperlich gut“, schrieb die Polizei. Die Verhandlungsgruppe stehe weiter in Kontakt mit dem 35-Jährigen. Es gebe keine Geldforderung des Mannes, sagte Polizeisprecherin Sandra Levgrün der dpa am Flughafen.

7.29 Uhr: Bewaffneter vermeintlich auf der Flucht in die Türkei

Wegen der Geiselnahme auf dem Hamburger Flughafen ist die Polizei weiter mit einem Großaufgebot vor Ort. Ein dpa-Reporter beobachtete, wie die ganze Nacht über und auch am frühen Sonntagmorgen (5. November) immer wieder neue Einsatzwagen an den Flughafen kamen, andere Einsatzkräfte wieder wegfuhren. Auch Polizeihunde sind vor Ort. Eine Drohne kreist über dem Airport. Der Bereich des Flughafens ist weiträumig abgesperrt.

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Die Polizei verhandelt unterdessen weiter mit dem Geiselnehmer. Ein bewaffneter Mann hält auf dem Airport seine vierjährige Tochter in seiner Gewalt. Es wird berichtet, dass das Kind im Auto die vierjährige Tochter des Geiselnehmers ist. Laut der Zeitung „Bild“ plant er, gemeinsam mit ihr in die Türkei zu reisen. Hintergrund soll nach Polizeiangaben ein Sorgerechtsstreit sein.

Samstag, 4. November, 23.02 Uhr: Mann hält ein 4-jähriges Kind als Geisel

Der Mann hält nach seiner Amok-Fahrt am Hamburger Flughafen ein Kind (4) im Auto als Geisel. Zuvor hieß es, es seien zwei Kinder im Fahrzeug. Der Wagen steht unter einer leeren Passagier-Maschine auf dem Rollfeld.

22.20 Uhr: Polizei steht in Kontakt zum Bewaffneten

Die Polizei steht inzwischen nach eigenen Angaben in Kontakt zu dem Bewaffneten auf dem Hamburger Flughafen. Wie genau die Verständigung abläuft, konnte Thomas Gerbert, Sprecher der Bundespolizei, am Samstagabend zunächst nicht sagen. Inzwischen sei bestätigt, dass ein Kind bei dem Mann im Auto sei. Ob sich in dem Fahrzeug noch ein zweites Kind befinde, wie zunächst vermutet, war unklar.

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Der Mann habe zwei brennende Flaschen aus dem Auto geworfen, „eine Art Molotowcocktails“, sagte Gerbert. Es sei kein Schaden entstanden, die Flughafenfeuerwehr habe die Flaschen löschen können. Der Flughafen werde gerade geräumt, das sei eine Sicherheitsmaßnahme, sagte er.

Polizeiwagen vor dem Flughafen Hamburg. Foto: dpa

Auf der Homepage des Flughafens hieß es am Abend: „Aufgrund einer bundespolizeilichen Maßnahme sind zurzeit keine Starts und Landungen möglich.“ Die Airport-Sprecherin sagte, von der offiziellen Sperre des Flughafens um 20.24 Uhr bis Betriebsschluss um 23.00 Uhr wären normalerweise sechs Starts und 21 Landungen erwartet worden, mit rund 3.200 Passagieren. „Es ist zurzeit noch nicht absehbar, wann der Betrieb wieder aufgenommen werden kann. Auch die Anreise zum Flughafen ist derzeit nicht möglich“, heißt es offiziell.

21.40 Uhr: Bewaffneter verschanzt sich mit Kindern

Der Bewaffnete sperrte sich laut „Bild“ mit zwei Kindern in seinem Wagen ein. Die Ehefrau des Mannes soll kurz vor seiner Tat die Bundespolizei darüber informiert haben, dass ihr Ehemann auf dem Weg zum Hamburger Flughafen war – mit den Kindern im PKW!

Aus seinem Auto heraus soll er mehrmals geschossen haben und im Vorfeld sogar Feuer am Flughafen Hamburg gelegt haben. Schreckliche Szenen am späten Abend!

Einsatzkräfte mit ihren Fahrzeugen sind am Flughafen im Einsatz. Foto: dpa

Hintergrund für die Amok-Tat soll nach ersten Informationen eine Kindesentführung in Stade sein, wie Thomas Gerbert, Sprecher der Bundespolizei, am Samstagabend berichtete.

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20.12 Uhr: Hamburg Flughafen – Sämtliche Zugänge gesperrt

Der Hamburger Flughafen ist nach dem Eindringen eines Fahrzeugs auf das Gelände gesperrt worden. Ein Bewaffneter habe mit seinem Fahrzeug um 20.12 Uhr ein Tor durchbrochen und sei auf das Vorfeld des Airports gefahren, sagte Thomas Gerbert, Sprecher der Bundespolizei, am Samstagabend. Mit einem Audi ohne Kennzeichen soll er laut „Bild“ eine Schranke durchbrochen haben. Großalarm bei Landes und Bundespolizei!

Bereits im Oktober war der Hamburger Flughafen gesperrt worden, damals allerdings wegen einer Anschlagsdrohung auf eine Maschine von Teheran nach Hamburg.